28-01-2009, 11:22
Der Text, den du geschrieben hast sagt alles und wäre eigentlich völlig ausreichend. Doch in der muslimischen Welt werden solche allgemein vormulierten Texte oft mißbraucht um die Ungleichbehandlung von Frauen zu verschleiern.
Ich versuche mal, zur Anschauung, muslimisch á la Hoffmann zu antworten:
Das sagt auch der Koran. Mann und Frau sind vor Gott gleich und gehören niemandem außer Gott.
Das bedeutet aber nicht, dass Frauen und Männer auf Erden gleich sind. Im Ehe-, Familien-, Erb- und Prozessrecht werden Frauen benachteiligt.
Darum ist im Islam der Schutz der Frau und der Familie so wichtig.
Schutz der Familie bedeutet Einschränkungen für Frauen. Der Mann wird nach wie vor als Ernährer der Familie gesehen, der auch in Streitfragen innerhalb der Familie das letzte Wort hat. Selbst Hoffmann begründet damit die Schlechterstellung der Frau im Erbrecht.
Eine Frau aber, die in finanziellen Angelegenheiten (freie Berufswahl, Unterhalt, Erbschaft) dem Mann nachgestellt wird, ist eher von Armut bedroht. Viele Frauen Frauen können sich nur durch die Ehe vor Armut schützen. Männer sollen auch heiraten, sind aber als Single nicht so sehr von Armut bedroht.
Dieser Ehedruck auf die Frau wird dann als Schutz der Institution "Familie" verstanden.
Der Islam schützt die natürlichen Rechte der Frau. Es gibt im Islam nicht Gleichmacherei sondern Geschlechtergerechtigkeit.
Natürliche Rechte der Frauen sind in den oben genannten Bereichen (Prozessrecht u.s.w.) nicht mit den natürlichen Rechten der Männer identisch.
Denn der konservative Islam zieht die Legitimation zur Benachteiligung der Frau neben den Schriften auch aus den körperlichen, also "natürlichen" Unterschieden zwischen Mann und Frau.
Nach Meinung vieler Gelehrter ist der Mann der Frau überlegen, weil er stärker ist als die Frau, er ist nicht so emotional wie sie und kann daher sachlicher und klarer denken und entscheiden. Außerdem braucht die schwache und oft durch Schwangerschaft zusätzlich geschwächte Frau besonderen Schutz, der es rechtfertigt, sie auf der anderen Seite zu bevormunden.
In Saudi Arabien sind Frauen nicht mal mündig. Sie brauchen ihr ganzes Leben einen Vormund.
Andererseits können Frauen nach Meinung vieler Gelehrter den Mann durch ihre Sexualität verführen und betören.
Der starke Mann wird durch die Sexualität der Frau geschwächt. Deshalb sollen Frauen sich verschleiern und möglichst nicht in der Öffentlichkeit auftreten.
Generell, liebe Marlene, ödet mich diese Mann/Frau-Diskussion auch an.
In meinem Alltag spielen sie fast keine Rolle.
Männer und Frauen sind nicht gleich, aber sie ergänzen sich und beide Geschlechter werden überall gebraucht. Sowohl im Berufs- und Geschäftsleben wie im privaten Bereich und in den Familien.
Ich halte es für wichtig, dass beide Geschlechter in engem Kontakt stehen und voneinander lernen. Frauen lernen Selbständigkeit und Durchsetzungsvermögen, Männer lernen sensibel zu reagieren.
Die westlichen Gesellschaften zeigen schon diesen Ausgleich.
Frauen sind selbstbewußter und Männer feinfühliger geworden.
Es gibt weniger weibliche Unterwürfigkeit und weniger männlich-patriarchalische Gewalt.
Ganz anders ist das Bild in islamischen Kulturen.
Ich hoffe ich konnte dir zeigen, "wo der Hase im Pfeffer liegt".
Islamische Propaganda kommt oft ganz harmlos daher, aber die Inhalte sind eben nicht harmlos.
Gruß
Lhiannon
Ich versuche mal, zur Anschauung, muslimisch á la Hoffmann zu antworten:
(28-01-2009, 09:11)Marlene schrieb: Nehmen wir mal einen Paradigmenwechsel vor. Schieben wir den Ausgangspunkt "Mann" beiseite. Geht doch auch.
Ich bin ein Mensch, ein weiblicher Mensch. Ich bin frei geboren und gehöre niemanden.
Das sagt auch der Koran. Mann und Frau sind vor Gott gleich und gehören niemandem außer Gott.
Das bedeutet aber nicht, dass Frauen und Männer auf Erden gleich sind. Im Ehe-, Familien-, Erb- und Prozessrecht werden Frauen benachteiligt.
Zitat:Daß ich Menschen angehöre, ist ein Merkmal menschlicher Wirklichkeit und bildet das Lebensnetz der Menschen zueinander. Denn keiner kann für sich alleine leben.
Darum ist im Islam der Schutz der Frau und der Familie so wichtig.
Schutz der Familie bedeutet Einschränkungen für Frauen. Der Mann wird nach wie vor als Ernährer der Familie gesehen, der auch in Streitfragen innerhalb der Familie das letzte Wort hat. Selbst Hoffmann begründet damit die Schlechterstellung der Frau im Erbrecht.
Eine Frau aber, die in finanziellen Angelegenheiten (freie Berufswahl, Unterhalt, Erbschaft) dem Mann nachgestellt wird, ist eher von Armut bedroht. Viele Frauen Frauen können sich nur durch die Ehe vor Armut schützen. Männer sollen auch heiraten, sind aber als Single nicht so sehr von Armut bedroht.
Dieser Ehedruck auf die Frau wird dann als Schutz der Institution "Familie" verstanden.
Zitat:
Niemand kann mir meine natürlichen Rechte nehmen, ausser, sie werden mir gewalttätig genommen oder vorenthalten.
Der Islam schützt die natürlichen Rechte der Frau. Es gibt im Islam nicht Gleichmacherei sondern Geschlechtergerechtigkeit.
Natürliche Rechte der Frauen sind in den oben genannten Bereichen (Prozessrecht u.s.w.) nicht mit den natürlichen Rechten der Männer identisch.
Denn der konservative Islam zieht die Legitimation zur Benachteiligung der Frau neben den Schriften auch aus den körperlichen, also "natürlichen" Unterschieden zwischen Mann und Frau.
Nach Meinung vieler Gelehrter ist der Mann der Frau überlegen, weil er stärker ist als die Frau, er ist nicht so emotional wie sie und kann daher sachlicher und klarer denken und entscheiden. Außerdem braucht die schwache und oft durch Schwangerschaft zusätzlich geschwächte Frau besonderen Schutz, der es rechtfertigt, sie auf der anderen Seite zu bevormunden.
In Saudi Arabien sind Frauen nicht mal mündig. Sie brauchen ihr ganzes Leben einen Vormund.
Andererseits können Frauen nach Meinung vieler Gelehrter den Mann durch ihre Sexualität verführen und betören.
Der starke Mann wird durch die Sexualität der Frau geschwächt. Deshalb sollen Frauen sich verschleiern und möglichst nicht in der Öffentlichkeit auftreten.
Generell, liebe Marlene, ödet mich diese Mann/Frau-Diskussion auch an.
In meinem Alltag spielen sie fast keine Rolle.
Männer und Frauen sind nicht gleich, aber sie ergänzen sich und beide Geschlechter werden überall gebraucht. Sowohl im Berufs- und Geschäftsleben wie im privaten Bereich und in den Familien.
Ich halte es für wichtig, dass beide Geschlechter in engem Kontakt stehen und voneinander lernen. Frauen lernen Selbständigkeit und Durchsetzungsvermögen, Männer lernen sensibel zu reagieren.
Die westlichen Gesellschaften zeigen schon diesen Ausgleich.
Frauen sind selbstbewußter und Männer feinfühliger geworden.
Es gibt weniger weibliche Unterwürfigkeit und weniger männlich-patriarchalische Gewalt.
Ganz anders ist das Bild in islamischen Kulturen.
Ich hoffe ich konnte dir zeigen, "wo der Hase im Pfeffer liegt".
Islamische Propaganda kommt oft ganz harmlos daher, aber die Inhalte sind eben nicht harmlos.
Gruß
Lhiannon
