01-03-2009, 16:51
(25-02-2009, 14:41)miriam schrieb: ... eine Antithese:Ich denke, die Glaubenskriege (z. B. der Dreißigjährige 1618-1648) haben ganz andere Ursachen als Dogmen.
Haben sich Christen den Kopf wegen Christus gegenseitig eingeschlagen
oder haben sich Christen wegen der Dogmen den Kopf gegenseitig eingeschlagen (sprich: umgebracht)
Also führen Dogmen von Gott weg und nicht zu ihm hin.
Dazu muss man sich die Parteiungen und die Kriegsherren ansehen. Der primäre Gedanke der Fürsten war einerseits territoriale Integrität und andererseits Gewinn: Ablösung alter Abhängigkeiten, Land, Güter.
Es gab einfach Fürsten, die sich von der ehemals römischen Einheitskirche (und deren Dogmen) abwandten, weil sie frei koalieren wollten und sich nicht dem (katholischen) Kaiser unterordnen. Die römische Kirche stand einfach auf der 'falschen' Seite, weil ihr der (katholische) Kaiser der Garant ihres Glaubensverständnisses zu sein schien.
Es ging also um politische Machtstrukturen innerhalb des feudalen Systems und den Aufbruch: "Weg von Rom".
Der theologische Streit (u. a. Eucharistie-Verständnis, Ablasshandel) wäre mit Geduld beizulegen gewesen, wenn nicht massive Machtverwerfungen damit verbunden gewesen wären.
Also hat man sich nicht der Dogmen wegen die Köpfe eingeschlagen sondern der schnöden Macht und anderer irdischer Güter wegen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

