20-03-2009, 12:24
(20-03-2009, 00:20)Presbyter schrieb: Was der Schöpfungsauftrag nicht ist, was aber wohl viele gerne hätten, ist eine Bedienungsanleitung für menschliches Handeln im Einklang mit der Natur. Für sein Handeln ist nach christlichen Glauben jeder Mensch, durch sein Würde als Person, selbstver-antwortlich und damit selbst-berechtigt
genau deshalb ist dieser "schöpfungsauftrag" eben in der praxis und konkret nichts wert als (moralische) vorgabe des handelns. jeder interpretiert ihn, wie er will
(20-03-2009, 00:20)Presbyter schrieb: Wenn man den Menschen im naturalistischen Sinne nur als einen Teil der Natur sieht, d.h. er ist aus ihr entstanden und wird auch durch sie wieder vergehen. Wenn man weiterhin annimmt, dass der Mensch darin allen anderen Lebewesen gleich ist, dann ist auch menschliches Handeln, ob schädlich oder nicht, nur näturliches Handeln. Dann gibt es kein Recht oder keine Verpflichtung auf Umweltschutz, dass kennt die Natur nämlich auch nicht
richtig. der natur ist es sch...egal, ob wir menschen unseren lebensraum zerstören
es geht uns und nur uns menschen etwas an, ob wir den ast absägen, auf dem wir sitzen. wir sind nicht qua "naturrecht" dazu verpflichtet, unsere mitgeschöpfe und die umwelt achtsam zu behandeln, sondern nur aus wohl verstandenem langfristigen eigeninteresse
(20-03-2009, 00:20)Presbyter schrieb: Dieser Gedanke ist aber maßgeblich durch den Schöpfungsauftrag des Christentums geprägt. Das ist kein Beweis Gottes, aber eine geistesgeschichtliche Grundlage, die nicht wegzunivellieren ist. Der Schöpfungsauftrag ist damit kein Freibrief zur Herrschaft über die Natur, im Gegenteil, er ist die Pflicht zur Verantwortung und Rechenschaft für die Handlung des Menschen an und in der Natur
das siehst du vielleicht so. es geht aber aus dem in der bibel formulierten "schöpfungsauftrag" keineswegs zwingend hervor. als argument für den achtsamen umgang mit den naürlichen ressourcen taugt dieser also wesentlich weniger als ein langfristiges bzw. nachhaltiges verständnis von menschlichem eigennutz