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pro reli
#1
nach der volksabstimmung in berlin möchte ich anhand des berichts des rbb http://www.rbb-online.de/nachrichten/pol..._Reli.html ein paar anmerkungen aus meiner sicht machen:

Wahlpflichtfach Religion/Ethik
Volksentscheid "Pro Reli" klar gescheitert

Das Schulfach Religion bleibt ein freiwilliges Zusatzangebot an Berliner Schulen.

Der Volksentscheid zur Einführung eines Wahlpflichtfachs Religion/Ethik ist gescheitert, erklärte Landeswahlleiter Andreas Schmidt von Puskás am Sonntag. Lediglich 14,2 Prozent (346.119 Stimmen) aller Wahlberechtigten hätten für die Initiative "Pro Reli" gestimmt. Erforderlich gewesen wäre das Quorum von 25 Prozent der Ja-Stimmen.

Den Angaben zufolge gaben lediglich 29,2 Prozent der rund 2,4 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme ab


eine geringe wahlbeteiligung halte ich für völlig normal. den meisten bürgern geht nun mal das thema religion zu recht am gesäß vorbei - insofern religion eben privatsache ist bzw. als solche angesehen wird. wichtig aber scheint mir, daß dies nicht dazu geführt hat, daß die besonders engagierten religiösen durch eine höhere wahlbeteiligung ihrerseits eine mehrheit für ihr anliegen zustande gebracht hätten. im gegenteil haben sie ja nicht nur das quorum deutlich verfehlt, sondern auch keine mehrheit erhalten. 51,3 % der teilnehmer an der abstimmung haben dem wahlpflichtfach religion eine absage erteilt http://www.wahlen-berlin.de/

für mich heißt das, daß die pro-reli-propagatoren mit ihrer teils aggressiven bzw. irreführenden werbung (z.b., indem der eindruck erweckt wurde, religionsunterricht sei generell verboten) eben auch die säkularen aufgeweckt und an die wahlurne getrieben haben

Der Vereinsvorsitzende von Pro Reli, Christoph Lehmann, bedauerte im rbb-Fernsehen das Scheitern des Volksentscheids. Er wolle sich weiter für einen Platz für Religion in Berlin einsetzen. Es müsse klar sein, dass Religion und Bildung zusammengehören. Mit dem Volksentscheid hätten Protestanten, Katholiken, Juden, Moslems und Atheisten ein gemeinsames Zeichen gesetzt für mehr Freiheit und Toleranz in Berlin.

religion (so, wie sie von den religionen selbst vermittelt wird) und bildung gehören keineswegs zusammen. der bildungsauftrag besteht imho darin, kenntnisse über alle religionen zu vermitteln, und nicht etwa eine besonders herauszuheben. wäre die vermittlung von informationen über religion auch in berlin (wie leider sonst überall, außer in bremen) sache der religionsgemeinschaften selber, so sähe ich das gerade nicht als "gemeinsames Zeichen für mehr Freiheit und Toleranz" - denn die äußert sich ja wohl nicht zuletzt darin, daß man auch anderen zutraut, etwas über die eigene religion zu sagen

Der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky betonte, das Anliegen von "Pro Reli" sei "nicht tot". Die vielen Unterstützer der Initiative machten Mut. Der evangelische Landesbischof Wolfgang Huber bezeichnete die breite Debatte über den Ethik- und Religionsunterricht als großen Erfolg. Sie sei der bleibende Nachweis, dass solche Themen in die Öffentlichkeit getragen werden könnten.

nun wäre es aber an den kirchen, bitteschön auch zu respektieren, wie die öffentlichkeit dieses thema bewertet. man kann in einer demokratie nicht so lange abstimmen lassen, bis endlich mal das rauskommt, was man selber gern hätte

Bei dem Volksentscheid der Initiative "Pro Reli" wurde darüber abgestimmt, ob Religion neben Ethik den Status eines Wahlpflichtfachs erhält. Derzeit ist Ethik ein Pflichtfach, Religion ein freiwilliges Zusatzangebot.

Die unter anderem von den Kirchen sowie den Oppositionsparteien CDU und FDP unterstützte Initiative "Pro Reli" wollte Religion als Wahlpflichtfach von der 1. Klasse an durchsetzen. Ihr Hauptargument ist, dass nicht der Staat definieren dürfe, welche Inhalte der Religionen bzw. Werte wichtig und vermittelnswert sind.


wer denn, bitteschön?

wenn es z.b. darum geht, im geschichtsunterricht über die ddr zu lehren - sollen dann alte stasi-mitarbeiter diesen unterricht halten, weil es schließlich ihre ureigenste ideologie ist, die da bewertet wird, und man das ja nicht dem staat überlassen könne?

natürlich definiert der staat (v.a. über das grundgesetz), welche werte "wichtig und vermittelnswert sind". pro reli äußert sich hier imho in einer weise, die ihre position zur fdgo überprüfenswert erscheinen läßt
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pro reli - von petronius - 27-04-2009, 14:05
RE: pro reli - von Der-Einsiedler - 27-04-2009, 17:01
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RE: pro reli - von Fritz7 - 01-05-2009, 10:38
RE: pro reli - von Marlene - 01-05-2009, 18:27

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