04-05-2009, 10:54
einer der gründe, warum menschen sich götter und religionen konstruieren, dürfte ja wohl auch darin liegen, daß der mensch sich nicht mit der tatsache seiner sterblichkeit, der endlichkeit seiner existenz als individuum, abfinden will. so wird also ein weiterleben nach dem tod, ein jenseits, postuliert (stufe eins)
dazu kommt dann das gefühl, im leben hier und jetzt zu kurz zu kommen, nicht recht zu behalten, wo man recht hätte, und nicht zugestanden zu bekommen, was einem zustünde. so wird dann die gerechtigkeit bequemerweise ins jenseits verlagert – wo die im diesseits getretenen nun endlich gerechtigkeit erfahren (stufe zwei)
dazu gehört natürlich, daß die peiniger im jenseits ihre gerechte strafe erhalten (stufe drei). dazu stellt man sich am einfachsten so was wie ein „gericht“ vor, vor dem verhandelt wird, wer sich was zuschulden hat kommen lassen und welche strafe dafür angemessen ist
von diesem „gericht“ (zur herstellung einer jenseitigen gerechtigkeit für das individuum) ist es dann aber nur noch ein kleiner sprung zur bevormundung und unterdrückung des individuums, denn:
wonach soll das „gericht“ denn urteilen? es braucht gesetze, nach denen es entscheiden kann. und wer legt diese fest? nun, die irdischen repräsentanten der jenseitigen gerechtigkeitsinstanz – religionsgründer, kirchen, you name it… und so sind wir schnell bei einer gesinnungsdiktatur im namen einer transzendenten autorität (denn aufs jenseits haben wir ja keinen zugriff)
du bist schwul?
ändere dich, sonst fällst du der verdammnis anheim
du betest nicht fünfmal am tag und hältst den fastenmonat nicht ein?
allah wird dich dafür bestrafen
du fährst am sabbat auto und ißt gerne schinken?
du wirst schon sehen, was du dann im jenseits davon hast, jahwes gebote mißachtet zu haben…
so, und jetzt meine frage:
ist dieses abgleiten in religiöse diktatur eine zwingende folge des konzepts vom jenseits (weiterleben, gerechtigkeit), oder gibt es auch religionen, wo „stufe drei“ nicht in bevormundung und bestrafungsfantasien führt?
dazu kommt dann das gefühl, im leben hier und jetzt zu kurz zu kommen, nicht recht zu behalten, wo man recht hätte, und nicht zugestanden zu bekommen, was einem zustünde. so wird dann die gerechtigkeit bequemerweise ins jenseits verlagert – wo die im diesseits getretenen nun endlich gerechtigkeit erfahren (stufe zwei)
dazu gehört natürlich, daß die peiniger im jenseits ihre gerechte strafe erhalten (stufe drei). dazu stellt man sich am einfachsten so was wie ein „gericht“ vor, vor dem verhandelt wird, wer sich was zuschulden hat kommen lassen und welche strafe dafür angemessen ist
von diesem „gericht“ (zur herstellung einer jenseitigen gerechtigkeit für das individuum) ist es dann aber nur noch ein kleiner sprung zur bevormundung und unterdrückung des individuums, denn:
wonach soll das „gericht“ denn urteilen? es braucht gesetze, nach denen es entscheiden kann. und wer legt diese fest? nun, die irdischen repräsentanten der jenseitigen gerechtigkeitsinstanz – religionsgründer, kirchen, you name it… und so sind wir schnell bei einer gesinnungsdiktatur im namen einer transzendenten autorität (denn aufs jenseits haben wir ja keinen zugriff)
du bist schwul?
ändere dich, sonst fällst du der verdammnis anheim
du betest nicht fünfmal am tag und hältst den fastenmonat nicht ein?
allah wird dich dafür bestrafen
du fährst am sabbat auto und ißt gerne schinken?
du wirst schon sehen, was du dann im jenseits davon hast, jahwes gebote mißachtet zu haben…
so, und jetzt meine frage:
ist dieses abgleiten in religiöse diktatur eine zwingende folge des konzepts vom jenseits (weiterleben, gerechtigkeit), oder gibt es auch religionen, wo „stufe drei“ nicht in bevormundung und bestrafungsfantasien führt?