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Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit??
#19
«bibl» ist ein griechischer Wortstamm und heißt nichts anderes als „Bücher“. Dort kommt so ziemlich alles vor und wird zum Leben unter der Schirmherrschaft Gottes in Beziehung gesetzt – darunter auch „Raub, Mord, Vergewaltigung, Sklaverei“ und Krieg. Ein Teil der Berichte kann mit Recht als Kriegspropaganda bezeichnet werden. Die religiöse Auffassung war durchaus, dass Gott das Volk (der Israeliten) durch die Geschichte führt mit allem, was dazu gehörte. Gnädig, wie du meinst, war diese Gottesauffassung nur zu den Rechtgläubigen also weder zu den Feinden noch zu den Verbrechern.

Zum Problem wird dies erst durch ein falsches Glaubensverständnis. Es ist deshalb nicht so wichtig, ob mein Verständnis der Bibel das Richtige ist, sondern, ob ein „böser Bibelvers“ für mich (oder irgendwem) dazu wird. Im Gegensatz zu den antiken Glaubensaussagen denken wir heute weit mehr „naturalistisch“ d. h. in Bahnen von natürlichen Ursachen und ihren Wirkungen. Damals jedenfalls war Gott die Ursache für alles, UND ER war zuständig für die Ahndung des Bösen oder falscher Götter, was dasselbe war.

Um sich in einer modernen sozialen Umgebung zurecht zu finden, ist es tatsächlich wichtig zu verstehen, was „Glaube“ ist. Das, was in der Bibel steht, was die Juristen und die Glaubensgemeinschaften sagen, sind „Lehren“. Was wir davon in unsere Haltung umsetzen, ist unser Glaube. Kein Lehrsatz entbindet uns von der Verantwortlichkeit in einer Situation insbesondere, wenn dadurch andere Menschen und deren Umfeld betroffen sind.

Wenn also die Kolonialherren, besser die Handlanger der spanischen Krone, glaubten, im Sinne des Christentums zu handeln, dann kann ich nur sagen: Falsch! Sie haben nur die Gier der Spanier umgesetzt – und ihre eigene. Ihr Vorgehen wird durch nichts gerechtfertigt, was in der Bibel steht.

(21-05-2009, 06:44)fimatex schrieb: Die Bibel ist (nach Aussage aller Glaeubigen) das Wort Gottes, somit legitimieren Bibelverse alles. Gott hat es so gewollt...
Ich persönlich halte eine solche Verallgemeinerung für Unsinn. Bibelverse sind keine unmittelbaren Handlungsanweisungen für uns seien wir Richter, Lehrer, Bauern, Arbeiter, Staatslenker oder Soldaten. Handlungsweisen haben wir selbst zu finden. Sind wir unsicher, werden wir uns nach den Regeln der Demokratie beraten müssen.
„Wort Gottes“ ist gewiss ein Wertekanon, doch der muss mit Umsicht und Güte umgesetzt werden, sonst verkehrt er seine Wirkung.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von religionnewbie - 16-05-2009, 16:26
RE: Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von SIGNS - 17-05-2009, 07:58
RE: Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von Nichtgläubiger - 19-05-2009, 17:23
RE: Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von petronius - 19-05-2009, 19:38
RE: Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von Nichtgläubiger - 20-05-2009, 16:45
RE: Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von petronius - 21-05-2009, 08:35
RE: Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von Nichtgläubiger - 22-05-2009, 17:07
RE: Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von petronius - 23-05-2009, 10:13
RE: Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von Nichtgläubiger - 24-05-2009, 23:13
RE: Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von petronius - 25-05-2009, 08:45
RE: Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von Nichtgläubiger - 26-05-2009, 16:23
RE: Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von Der-Einsiedler - 26-05-2009, 16:38
RE: Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von Nichtgläubiger - 26-05-2009, 16:46
RE: Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von SIGNS - 19-05-2009, 21:17
RE: Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von Ekkard - 21-05-2009, 15:58
RE: Schöpfungsgeschichten??Kolonialzeit?? - von Nichtgläubiger - 22-05-2009, 17:10

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