23-05-2009, 12:13
(23-05-2009, 09:37)petronius schrieb: ich finde es schon beeindruckend, wie du großer christ und nächstenliebender den glauben deiner brüder und schwestern in christo als "Kleinkinderglauben" verspottestEin Glaube, dessen Gegenstände in der objektiven Welt gesucht werden? Tut mir leid, das ist Unsinn und zum Scheitern verurteilt. Das ist von meiner Seite nicht spöttisch gemeint.
(23-05-2009, 09:37)petronius schrieb: ich brauche gott nicht zu verneinen. ebenso wenig wie du die unsichtbaren grün-rosa-gestreiften elefanten auf der rückseite des mondes verneinen mußt...Du bist doch derjenige, der immer genau zu wissen glaubt, woran Christen glauben sollen. Ich will nur aufzeigen, dass es Menschen gibt, die das ganz anders betrachten - ich bin halt einer davon, mehr nicht.
es gibt bloß keinen grund, von ihrer existenz auszugehen
(23-05-2009, 09:37)petronius schrieb: was hat "es werde licht" mit "menschlichen Beziehungen untereinander und zur Umwelt" zu tun?Manchmal wundere ich mich, wie man dies "übersehen" kann. Es ist doch der menschliche Geist, der hier eine Ordnung in seine Welt hinein interpretiert. Im astronomischen Sinne kann das doch nicht gemeint sein. Licht wird allein durch unsere Wahrnehmung. Das Andere mag Strahlung, mag die Strahlungslosigkeit des Weltraume sein. Der Schöpfungsmythos stellt das Sein des Menschen in der Ordnung von Licht am Tage und Dunkelheit in der Nacht dar. Zeit gewissermaßen, etwas Regelmäßigs, Vertrautes.
Du schreibst sinngemäß: "Die Evolution ... hat weder mit "schöpfung" noch notwendigerweise mit "gott" zu tun."
Ich weiß manchmal nicht, wo dein Problem liegt. Das habe ich doch noch nie behauptet. Es ist erst der Glaube an Gott, der die o. g. Schöpfung auf diesen hin orientiert. Wenn du ohne IHN auskommen zu können glaubst, dann ist Schöpfung eine philosophischer Akt des (menschlichen) Geistes, seiner Vorstellungskraft (?).
(23-05-2009, 09:37)petronius schrieb: die wertewelt des humanismus stützt sich eben gerade nicht auf irgendwelche vorleistungen der religionen - sondern mußte und muß noch ganz im gegenteil gegen den widerstand der religionen durchgesetzt werdenSelektive Wahrnehmung ersetzt nicht Tatsachen, die man z. B. bei den genannten Autoren und in der Bibel nachlesen kann.
Dass diese Werte aus der Versenkung und Verdeckung einer autokratischen Herrschaftsstruktur heraus gelöst werden mussten, bestreite ich nicht.
Da waren zum Beispiel Nicolaus Cusanus und Martin Luther maßgeblich beteiligt - beide erklärte Leute mit Glaube an Gott. Der einzige Kopf, der sich bewusst gegen die Kirche und den Gottesglauben gestellt hat, und der mir im Moment einfällt, ist der Nolaner Giordano Bruno. Diesem hat Eugen Drewermann ein ergreifendes Denkmal gesetzt.
Du hast Recht: Die autoritäre und autokratische, römische Kirche mit ihrer engen Glaubensführung hat diese Leute und ihre Anliegen verfolgt bis in den Tod.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard