29-05-2009, 00:47
(28-05-2009, 23:13)Ekkard schrieb:(16-03-2009, 10:38)Qtipie schrieb: Ich habe gelesen, dass aus der Natur kein Wertemaßstab ableitbar ist.Diese Feststellung halte ich für zutreffend, solange mit Natur die unbelebte Natur gemeint ist. Sobald Gesellschaften auftreten, ist die Beurteilung einer Situation oder einer Vorgangsfolge eine Frage der Ökonomie. Eine Situation muss innerhalb einer Gesellschaft schnell dahin gehend beurteilt werden können, ob sie günstig oder gar letal wirken wird. Es wäre eine Verschwendung von Ressourcen (womöglich Individuen), immer wieder nach der "trial-and-error"-Methode vorzugehen, sich also Urteile stets neu zu bilden. Man darf daher für vergesellschaftlichte Wesen einen Selektionsvorteil unterstellen, wenn Urteile schnell und präzise erfolgen.
Was in der menschlichen Gesellschaft daraus wird, has WiTaimre ausführlich beschrieben.
Damit, lieber Ekkard, sind aber blos relative Werte gerechtfertigt. Werte die durch den jeweiligen oder immer bestehenden Nutzen bedingt werden. Sie unterliegen somit im besten Falle utilitaristischen Erwägungen, egal ob man dies jetzt Selektionsvorteil oder gesellschaftlichen Fortschritt nennt.
Absolute Werte, wie sie z.B. für uns das Recht auf menschliches Leben oder körperliche Unversehrtheit sind, d.h. Rechte und Werte, die universal, notwendig und immer gelten, können aus naturalistischen und utilitaristischen Überlegungen heraus nicht abgeleitet werden!
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)