30-05-2009, 19:21
(30-05-2009, 17:36)petronius schrieb: aber wenn es um bibeltreue geht, dann sind "evangelikale Fundamentalisten" ja wohl kompetenter als du, der sich aus der bibel nur herauspickt, was seine eigene meinung stützt, und den rest radikal uminterpretiertDas Gegenteil dürfte der Fall sein:
Wenn Evangelikale unsere Bibel, eine Bibliothek der unterschiedlichsten Schriften, aus verschiedenen Zeiten von verschiedenen Autoren usw. zu einem einzigen Buch erklären, das Gott geschrieben hat und das deshalb rundum Gottes Wort ist,
dann ist das keine "Bibeltreue" kompetenter Leser, sondern Treue gegenüber einem Fetisch "Gotteswort", das es in dieser Form nie gegeben hat.
Texte sind und waren immer von Menschen verfasst.
Um sie zu verstehen muss man sie in ihren Situations-Zusammenhang stellen, sonst verdirbt man ihre Aussagen.
Im Jahr der Bibel gab es ein gutes Zitat:
"Es gibt keinen größeren Verrat an der Bibel, als sie wörtlich zu nehmen."
Wer die Bibel-Aussagen am Gottes- und Nächstenliebe-Gebot Jesu misst und alles verwirft, was dem widerspricht, handelt übrigens ganz im Sinne Jesu:
Matthäus 22
34 Als aber die Pharisäer hörten, daß er den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, versammelten sie sich. 35 Und einer von ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und fragte: 36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? 37 Jesus aber antwortete ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt» (5. Mose 6,5). 38 Dies ist das höchste und größte Gebot. 39 Das andere aber ist dem gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst» (3. Mose 19,18). 40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Ich kann Ekkard deshalb nur zustimmen.
Die Liste der Bibelstellen, die wir heute für unsere Zeit ablehnen müssen, wurde, anders als im Thread-Eingang dargestellt, schon oft hier vorgelegt und diskutiert.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)