02-06-2009, 16:48
(02-06-2009, 15:44)petronius schrieb: jeder, der sich mit der praxis des christentums in vergangenheit und gegenwart beschäftigt sowie die bibel so liest, wie sie nun mal geschrieben ist (wie das gelesene zu interpretieren wäre, ist eine andere, weitere frage), wird als tatsache feststellen, daß das praktische christentum eben nicht nur geprägt ist "durch Sanftmut, Liebe, Achtung, Gerechtigkeit und Frieden" - sondern z.b. durchaus
immer wieder Sauereien ans Tageslicht kommen, dass einem fast nur noch das Kotzen kommt (beispiel: die jüngsten berichte aus irland, und wie die kirche als verantwortlich für diese grausamkeiten sich nun aus der verantwortung stehlen will)
und
in der Bibel nicht nur Kriegs- und Verfolgungsberichte zu finden sind, sondern durchaus Kriegs- und Verfolgungsaufrufe an Gläubige, die auf der "richtigen" Seite stehen
sodaß man wohl durchaus und zu recht sagen kann, daß dummdreist und ignorant der ist, der die Gewaltaufrufe und Drohungen und Verherrlichung der Gewalt in der Bibel ignoriert und immer noch von Friede-Freude-Eierkuchen faselt. auch stimmt es natürlich, daß die Liebe gottes, dieser versprochene Schutz, eben auch einen Preis haben. Von bedingungsloser Liebe gottes ist ja tatsächlich in der gesamten Bibel kein einziges Wort geschrieben (eher schon von verträgen, deren bruch durch die menschen zu grausamster göttlicher vergeltung anlaß bot) und sie wird ja auch von Christen nicht unbedingt oder gar durchgehend gelebt. Wer das glaubt, wäre in der tat ein Traumtänzer
noch mal zur klarheit: natürlich gibt es menschen, die sich aus der christlichen lehre selektiv nur die nächstenliebe herausgreifen und alles weitere ignorieren. sogar menschen, die das zu leben versuchen - aber repräsentativ ist das, sind sie, nicht unbedingt
das festzustellen, muß erlaubt sein, ohne daß es sofort als beleidigende antichristliche propaganda sanktioniert wird. ist es nicht umgekehrt "christliche propaganda", die unschöne realität zu leugnen, nicht zur kenntnis nehmen zu wollen oder den überbringer der schlechten nachricht zu bestrafen?
natürlich gibt es in der christlichen lehre auch viel positives, tun die kirchen auch gutes, und gibt es einzelne gläubige, die ihrem ideal der nächstenliebe auch in der praxis relativ nahe kommen. nur kann das christentum ja nicht darauf reduziert werden - es gilt schon, den realistischen blick aufs ganze zu werfen, den dreck am stecken zu sehen und nicht zu versuchen, ihn unter den teppich zu kehren
man stelle sich mal vor, der kommunismus wollte nur nach seinen hehren idealen bewertet werden und nach den wenigen menschen, die diese glaubwürdig verfolgt haben... den aufschrei möchte ich hören!
Du hast sogar die Gross- und Kleinschreibung des "Zitierten" beibehalten, obwohl Du ansonsten nur klein schreibst. In der Sache ändert sich an meiner Kritik nichts. Ich finde, solche Methoden hast Du nicht nötig, und das meine ich ernst.
Gruss
DE