03-06-2009, 09:43
(03-06-2009, 00:04)Ekkard schrieb: “Religiösen Humbug“ gibt es nicht. Das wäre säkular ausgedrückt dasselbe, als wenn ich behaupte, es gibt keine Wertvorstellungen im Atheismus
es gibt aber tatsächlich keine "Wertvorstellungen im Atheismus". natürlich hat auch jeder atheist seine werte, diese begründen sich aber nicht aus der schlichten tatsache, nicht an einen gott zu glauben
Zitat:Zugegeben, es gibt Glaubensaussagen, die sehr befremdlich klingen zumal sie als Tatsachenbehauptungen formuliert sind
also "humbug". so nennt man es üblichrrweise, wenn sehr befremdliches im brustton der tatsachenfeststellung behauptet wird
Zitat:Dies ist ein Verständigungsproblem, das in vielen Diskussionsrunden bereits erörtert worden ist
wenn religiöse blödsinn von sich geben, ist das "ein verständigungsproblem". wenn nichtgläubige das thamtisieren und auf widersprüche (z.b. zwischen anspruch und sein) hinweisen, betreiben sie "antireligiöse propaganda"
hab ich dich richtig verstanden?
Zitat:Religionsgemeinschaften und ihre Verwaltung (Kirchen) muss man von der Welt ihrer verschlüsselten Ideen trennen
nein, das kann man nicht. denn eins bezieht sich ja aufs andere
man kann nicht für die noch so schöne idee lob aussprechen, wenn sie in der praxis konterkariert wird. z.b. sieht "nächstenliebe" gar nicht mehr so toll aus, wenn sich herausstellt, daß darunter freiheitsentziehung und mißbrauch sozial gefährdeter kinder verstanden wurde (siehe irland) oder bekommt das wort vom "schutz des menschlichen lebens" einen anderen klang, wenn darunter der mord an einem abtreibungsarzt verstanden wird
Zitat:Was sich Kirchen im Laufe der letzten 2000 Jahre geleistet haben, ist hanebüchen. Es ist schlicht mit den Grundtugenden ihrer Lehren nicht vereinbar. Insofern bin ich auch kein treuer Christ
es ist wohl auch so, daß die "Grundtugenden christlicher Lehre" mit dem praktischen leben nicht vereinbar sind, abweichungen daher immer der fall sein werden - zumal es ja neben diesen "grundtugenden" noch andere glaubenssätze gibt, mit denen abweichungen ganz hervorragend exkulpiert werden können
Zitat:(02-06-2009, 20:22)Mattheist schrieb: Wie kann man nur, nachdem man die Bibel oder den Koran gelesen hat, noch Moslem sein oder Christ?Gerade dann! Wenn man hingegen den Blick auf die großen Verwaltungskomplexe namens Kirche verengt, dann kann man durchaus eine Phobie dagegen entwickeln
nun, die sowohl in koran wie bibel anzufindenden unsäglichkeiten kann man nicht unbedingt demn "großen Verwaltungskomplex namens Kirche" anlasten. wer das tut, macht es sich gar zu einfach
Zitat:Zu Hölle, Strafen und antiken Kriegstreibereien habe ich schon einige Male im Forum Stellung genommen, was mir den Vorwurf einer „selektiven Betrachtung“ und „Privatreligion“ eingetragen hat. Kann man nichts machen. Atheismus ist auch Privatreligion, denn den Atheismus gibt es so wenig wie den Christen
natürlich nicht. was soll auch der vergleich eines "ismus" (ob der atheismus überhaupt einen solchen im landläufigen sinn darstellt, darüber wäre auch noch mal zu diskutieren) mit einer person besagen?
aber du meinst wahrscheinlich, daß das einzige die atheisten verbindende die tatsache ist, daß sie nicht an einen gott glauben, und willst darauf hinaus, daß jeder, der sich, egal wie auch immer, auf jesus beruft, ein christ ist
Zitat:Nette, aber unsinnige Frage. Spekulationen über Gott sind allenfalls erbaulich. Es gibt nichts, was wir über Gott sagen könnten
religion besteht nun mal aus "Spekulationen über Gott" - das ist (nach ihrem selbstverständnis) ihr einziger zweck
