03-06-2009, 17:53
(03-06-2009, 11:28)petronius schrieb:Die übliche Interpretation verlangt einfach eine gute Erziehung, weil es „tödlich“ ist, d. h. für das Überleben in einer Gesellschaft, sich nicht anpassen zu können. Und ist das nicht so? Was passiert denn heute mit der unerzogenen Fernsehgeneration auf den Straßen?(03-06-2009, 10:50)Der-Einsiedler schrieb: Wo steht in der Bibel, dass man Kinder missbrauchen darf?
Sprüche 13,24: Wer seine Rute schont, der haßt seinen Sohn; wer ihn aber liebhat, der züchtigt ihn bald
Sprüche 23,13: Laß nicht ab den Knaben zu züchtigen; denn wenn du ihn mit der Rute haust, so wird man ihn nicht töten
Wie man erzieht, das steht da nicht und was man unter „Rute“ versteht, hängt von der den Erkenntnissen der Gegenwart ab. Für gute Erziehung gilt heute die gewaltfreie Erziehung – jedenfalls nicht, die Kinder vor den Fernseher oder die Spielekonsole zu setzen und sie täglich 6 Stunden daddeln zu lassen.
Ich halte meinen eigen Glaubensbrüdern und –Schwestern die gleiche Rede: Bibel sagt immer etwas Grundsätzliches im übertragenen Sinne und nicht wortwörtlich direkt. Vielleicht war das mal konkret und direkt gültig - in der Antike. Dass man bis ins 20. Jahrhundert hinein mit dem Stock (der „Rute“) erzog, ist einfach ein verhängnisvoller Fehler mit spürbaren Folgen – bis
(03-06-2009, 10:50)Der-Einsiedler schrieb: Wo steht, dass man Abtreibungsärzte töten darf?
(03-06-2009, 11:28)petronius schrieb: da es zur zeit der bibel noch keine abtreibungsärzte gab, halte ich das für eine recht dumme frageAuf einmal? Wo du doch sonst so gerne auf antike Sprüche abfährst!
(03-06-2009, 11:28)petronius schrieb: aber die bibel fordert ja schon aus viel geringerem anlaß die tötung von menschenIst eine „lebenslange Gefängnisstrafe“ nicht genauso „angemessen“. Im auf heute übertragenen Sinn, geht es um die Sühne des Kapitalverbrechens. In der Gegenwart ist „die Sühne durch das eigene Leben“ („des Todes sterben“) gleichbedeutend mit der höchsten Strafe.
radikale abtreibungsgegner halten bekanntlich abtreibende für mörder. hier also was aus der bibel:
3. Mose 24,17: Wer einen Menschen schlägt, daß er stirbt, der soll des Todes sterben
3. Mose 24,21: Also daß, wer ein Vieh erschlägt, der soll's bezahlen; wer aber einen Menschen erschlägt, der soll sterben
4. Mose 35,19: Der Rächer des Bluts soll den Totschläger zum Tode bringen; wo er ihm begegnet, soll er ihn töten
Selbstredend wird kein Mord ausgenommen – auch nicht der an Abtreibungsärzten. Rechtfertigung durch diese Bibelstellen: Fehlanzeige!
Die Berufung auf bestimmte Bibelstellen zur Rechtfertigung von gegenwärtigen Verbrechen, ist schlicht eine „dumme Strategie“, die nie aufgeht. Denn ihr stehen gravierende Gesetze aber auch Bibelpassagen entgegen. Bei Christen neben den Gesetzen in jedem Fall die Bergpredigt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard