15-06-2009, 14:46
(15-06-2009, 08:19)Marlene schrieb: Hallo Biber01,
ganz kurz und knapp: das Christentum, die Christen kennen nur Einen Gott, den Dreieinigen. Das sind nicht drei Götter, sondern drei Manifestationen - Emanationen - des Einen.
Das ist schon richtig. Die Theologie und die christliche Philosophie erklärt das so. Und als gedankliches Konzept ist das ja auch alles stimmig.
So kann man sogar sämtliche Gottesvorstellungen dieser Erde - in sämtlichen Religionen - als verschiedene Aspekte oder Variationen ein- und derselben Vorstellung betrachten.
Nichtsdestotrotz muss aber erklärt werden, warum der Kirche die biblische Aussage nicht ausgereicht hat und sie die Trinität hinzufügen musste. Denn biblisch ist sie in der Tat nicht begründet.
Es scheint das Bedürfnis bestanden zu haben, neben "Gott" auch noch eine zweite Person anbeten zu dürfen: "Jesus".
In der gleichen Logik scheint auch das Beten zu "Maria" zu liegen. Der Mensch braucht handfeste Vorstellungen, mit persönlicher Vita, zu denen er beten kann. Ein abstrakter Gott - ohne menschliche Spuren - reicht nicht aus.
Darum wurde Jesus zu einem Gott gemacht, der eine Art "Vorgott" ist und den Weg zu dem unverständlichen monotheistischen Gott freischaufelt.
Diese Problematik versuchen dann die Kirchen in ihrer Lehre dadurch auszuräumen, dass sie ein Denksystem schaffen, in dem beide aus einem- und demselben Geist stammen.
Dies ist auch für mich letztlich schon eine Aufweichung des strengen Monotheismus. In der Praxis funktioniert er nicht.
Also, Fazit:
Poytheismus und Monotheismus sind keine Widersprüche.