18-06-2009, 16:17
Jesus in Indien
1894 erschien in Paris ein Büchlein mit Titel "Die Lücke im Leben Jesu". Autor war der "Weltreisende" Nikolas Notowitsch, ein zum russisch-orthodoxen Glauben konvertierter Jude.
Er erzählte, dass Jesus im jugendlichen Alter nach Indien zog und bei Brahmanen in die Lehre ging. Er behauptete, in einem Kloster in Tibet alte Handschriften eingesehen zu haben, die davon berichteten. Diese Handschriften hat außer Nikolas Notowitsch niemand zu Gesicht bekommen. Sie sind verschollen, offenbar haben sie nie existiert.
1901 wurde von einem Engländer namens Gideon Quseley ein "Evangelium des vollkommenen Lebens" veröffentlicht. In diesem wird Jesus als Buddhist und Vegetarier gezeichnet. Quseley behauptete, das in aramäischer Sprache verfasste Evangelium wäre von den Essenern in ein Kloster nach Tibet in Sicherheit gebracht und von ihm dort entdeckt worden. Er habe dieses Evangelium übersetzt.
Es existiert allerdings ein Brief aus dem Jahr 1897 von Quseley, in dem er festhält, ihm sei der Text des Evangeliums in einen spirituellen Sitzung über ein Medium offenbart worden.
1899 hatte ein Muslim namens Mirza Ghulam Ahmad behauptet, Jesus hätte die Kreuzigung überlebt, wäre nach Indien gezogen und dort gestorben. Allah hätte ihm das offenbart. Diese Offenbarung hat er schriftlich festgehalten (Jesus in India).
Sensationsautoren haben solche Geschichten aufgenommen und weiterspekuliert. Z. B. Holger Kersten "Jesus lebte in Indien", Siegfried Obermeier "Starb Jesus in Kaschmir?" Alles in allem haarsträubende Geschichten, die sich aber in esoterischen und theosophischen Kreisen großer Wertschätzung erfreuen.
Quelle: Bernd Kollmann, Die Jesus-Mythen, Sensationen und Legenden, Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2009
MfG E.
1894 erschien in Paris ein Büchlein mit Titel "Die Lücke im Leben Jesu". Autor war der "Weltreisende" Nikolas Notowitsch, ein zum russisch-orthodoxen Glauben konvertierter Jude.
Er erzählte, dass Jesus im jugendlichen Alter nach Indien zog und bei Brahmanen in die Lehre ging. Er behauptete, in einem Kloster in Tibet alte Handschriften eingesehen zu haben, die davon berichteten. Diese Handschriften hat außer Nikolas Notowitsch niemand zu Gesicht bekommen. Sie sind verschollen, offenbar haben sie nie existiert.
1901 wurde von einem Engländer namens Gideon Quseley ein "Evangelium des vollkommenen Lebens" veröffentlicht. In diesem wird Jesus als Buddhist und Vegetarier gezeichnet. Quseley behauptete, das in aramäischer Sprache verfasste Evangelium wäre von den Essenern in ein Kloster nach Tibet in Sicherheit gebracht und von ihm dort entdeckt worden. Er habe dieses Evangelium übersetzt.
Es existiert allerdings ein Brief aus dem Jahr 1897 von Quseley, in dem er festhält, ihm sei der Text des Evangeliums in einen spirituellen Sitzung über ein Medium offenbart worden.
1899 hatte ein Muslim namens Mirza Ghulam Ahmad behauptet, Jesus hätte die Kreuzigung überlebt, wäre nach Indien gezogen und dort gestorben. Allah hätte ihm das offenbart. Diese Offenbarung hat er schriftlich festgehalten (Jesus in India).
Sensationsautoren haben solche Geschichten aufgenommen und weiterspekuliert. Z. B. Holger Kersten "Jesus lebte in Indien", Siegfried Obermeier "Starb Jesus in Kaschmir?" Alles in allem haarsträubende Geschichten, die sich aber in esoterischen und theosophischen Kreisen großer Wertschätzung erfreuen.
Quelle: Bernd Kollmann, Die Jesus-Mythen, Sensationen und Legenden, Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2009
MfG E.
MfG B.

