(18-06-2009, 00:44)Ekkard schrieb: Die Trinitätslehre ist von Kaiser Konstantin dem Konzil von Nicäa (Kleinasien, heute Türkei) aufgezwungen worden. Damit wurde im römischen Reich eine einheitliche Reichsreligion gegründet. Wer das nicht anerkannte, wurde verbannt oder ermordet.
Moin,
das stimmt so meines Wissens nicht.
die Trinitätslehre kam ja nicht von Konstantin sondern war bereits zu diesem Zeitpunkt vorherrschende Lehre des Christentums. Die Vergöttlichung Jesus findest Du ja auch schon bei Paulus. (manche Christen meinen, dass sie sich sogar aus dem Johannesevangelium ergibt)
Konstantin wollte das Christentum als Staatsreligion und hat nun zwischen den Arianern als strenge christliche Monotheisten und den Trinitariern sich auf die Seite letzterer geschlagen. (und nebenbei auch noch wohl den Bibelkanon abschließend festgelegt)
Aber meines Wissens führte das nicht direkt zur Verfolgung der Arianer. Konstantin soll, so meine ich es gelesen zu haben, anschließend sogar eine größere Sympathie für die Arianer entwickelt haben.
Konstantin war ja wohl das ganze theologisch ziemlich egal. Er war kein Christ (zumindest nicht zu Zeiten des Konzils) und wollte eine einigende Kraft im Staat. Obwohl er wohl auch in Landesteilen das Heidentum unterstütze, sofern es ihm nutzte. Er fuhr wohl eine ganze Zeitlang diesbezüglich zweigleisig.
Die Verfolgung der Arianer begann meines Wissens erst später, als sich das Christentum als Staatslehre etabliert hatte inklusive Trinitätslehre.
Ich gestehe, es ist schon ein paar Jahre her, dass ich mich intensiv mit dieser Materie beschäftigt habe (war mir damals bei meinem lösen vom christlichen Glauben ein wichtiger Punkt), insofenr kann ich keine Quellen mehr bieten. Bin mir aber ziemlich sicher, das noch halbwegs richtig im Kopf zu haben. Allerdings, auch ich werde älter. :icon_cheesygrin:
Tschüss
Jörg