05-07-2009, 01:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05-07-2009, 01:20 von Wavedancer.)
(04-07-2009, 23:47)melek schrieb: Du gehst wohl davon aus, daß Moses direkt Gottes Wort aufgeschrieben hat,oder wie ?
Nun, die häufig gehörte islamische Erklärung, die du meinst, sagt aus, daß Abraham, Moses und die anderen Propheten sehr wohl das wahre Wort Gottes gehört und weitergesagt haben, daß aber bei der Überlieferung und dem späteren Aufschreiben Fehler eingeflossen sind.
z.B. soll ja auch Jesus "Allah" gepredigt haben (und wenn man die Sprachfamilie ansieht, so wird es bei Jesus zumindest so ähnlich geklungen haben), nur hat man nach seinem Tod allerlei Humbug mit hineingedichtet.
Man kennt ja die Streitigkeiten der ersten christlichen Richtungen...
Da hielt es Gott dann mal für nötig, die Sache richtigzustellen, und sandte "den Koran" herab.
Man kann sich das problemlos so zusammendichten. Wenn sich das Christentum einen Prediger zum "Gott" machen kann, und ihn mit altbekannten Trinitätsbildern einbringt, dann darf sich auch der Islam ne nette Deutungsgeschichte ausdenken, oder ?
Ja,dieser absolute Wahrheitsanspruch ist das blöde. Vor allem, wenn er zu einer Abwertung Andersgläubiger führt.
Aber wie gesagt : Im Koran finden sich wörtliche, direkte und unmißverständliche Ansätze religiöser Toleranz.
In der Bibel nicht, da muss man schon ein wenig interpretieren...
Ich gehe davon aus oder es gab immer einen Geschichtsschreiber, dem Gott auch diese Stellung zuteilte, dass er alles aufschrieb, denn es ist immer von der dritten Person die Rede. Zumindest in den Deutschübersetzungen, ich weiß nicht wie es bei den "originalen Abschriften" aussieht, ob Moses da in seiner Person sprach. Und Gott ist allmächtig, daher hätte er niemals zugelassen, dass DIE Schriften, die gesamte Menschheitsgeschichte begleitet hatte und auch uns heute noch begleiten soll, verfälscht wird. Denn er hat ebenso dafür gesorgt, dass die Bundeslade nicht mehr in Menschehände fällt, ebenso wie Moses' Leichnam, was beides womöglich zum Götzendienst verleitet hätte. Unvorstellbar, aber wenn man sich vor Augen führt, wie begehrt die "Lehren von Moses" heute noch sind, so denke ich, hätte er einen Götzenstatus, zu "ketzerisch" das klingen mag.
Ja und woher wusste Mohammed das eben? Ich kann heute auch behaupten, dass die Bibel da und da verfälscht ist, weil einige Stellen nicht meinen Wünschen entsprechen.
Soweit ich das mitbekommen habe und so wie mich muslimische Bekannte informiert haben, ist "Allah" nur die arabische Bezeichnung für Gott, also nichts neues. Da Jesus aber sehr wahrscheinlich in einer jüdischen Familie aufwuchs, wird er womöglich jüdisch gesprochen haben. Aber selbst wenn er zu Gott sprach und ihn mit Gott oder Vater ansprach, ist es auch verwerflich, denn ich halte die Trinitätslehre für eine Erfindung der Kirche, aus welchen Gründen auch immer. Ich hoffe ich habe bereits oben schon verdeutlichen können, dass ich nicht dieser Lehre folge. Meine Religion, obwohl ich sie christlich nenne, wird durch die Bibel gelehrt und Gott gibt mir, so wahr er möge, das Verständnis dieser und seiner Wünsche, auf dass ich ihm ein gefälliger Mensch bin. Und dennoch glaube ich auch an Jesus, aber bete ihn nicht an.
Es mag jetzt etwas kitschig klingen, aber ich denke weniger daran, dass es ein Wahrheitsanspruch ist, sondern viel mehr eine Art Nächstenliebe, auf dass man viele Menschen rettet. Das lehrte nicht nur Jesus, sondern soweit ich das verstanden habe, lehrt das auch der Islam, auf dass viele Menschen dem Koran folgen.
Das Problem ist nicht der Gott der angebetet wird, sondern die Methoden der Lebensweise der jeweiligen "Gläubigen".
-=[... der mit der Quinte tanzt ...]=-

