(22-07-2009, 11:39)acapella schrieb:(22-07-2009, 07:27)Epicharm schrieb: Das sind Restbestände jüdischer und christlicher Tradition, die Mohammed für seine Zwecke adaptiert hat. Er hat Jesus zu einer Art "Mahdi für die letzten Tage", der kommen wird, um alle Menschen dem Islam zuzuführen, umgeformt.
Hallo Epicharm,
Mit deinem Urlaub würde ich hier einen Fehler korrigieren: Mahdi ist jemand anderer. Er wird in Konstantinopel, d. h. in Istanbul erscheinen. Er wird gegen den finsteren Ideologien der Unreligiösität kämpfen und wird arbeiten, Frieden und Brüderlichkeit auf der Erde zu bilden. Und noch etwas: gemäß den Hadithen und den geschichtlichen Quellen muss er schon gekommen sein. Außerdem, viele Zeichen von der Erscheinung Mahdi's sind schon verwirklicht worden. Und das zeigt uns, dass die Rückkehr Jesus' auch sehr nahe ist.
Grüße...
Hallo Acapella,
"eine Art Mahdi" habe ich geschrieben!
Es ist nicht möglich, das alles, was über "den Mahdi" gedacht, gesagt oder geschrieben wurde, hier mit wenigen Sätzen wiederzugeben.
Die Vorstellungen vom Mahdi haben sich im Laufe der Zeit verändert, und so mancher hat im Verlauf der Geschichte auch schon behauptet, der Mahdi zu sein. Auch manche Kalifen haben sich als solchen gesehen und den Namen Al-Mahdi angenommen oder ihrem Namen beigefügt.
Das ändert nichts daran, dass er, der Mahdi, verschiedentlich auch mit Jesus in Verbindung gebracht wurde. Mit dem (islamischen) Jesus, der zum Ende der Zeit vom Himmel herabsteigen, um in einem gewaltigen Kampf seinen Widersacher (dadjjal) zu besiegen, und ein Reich der Gerechtigkeit errichten wird.
Wer oder was der Mahdi ist, darüber sind sich auch Muslime untereinander nicht einig, vor allem Sunniten und Schiiten.
Wie Du sicher weißt, kommt diese Figur im Koran nicht vor. Al-Mahdi (der Rechtgeleitete) ist die von Muslimen, vor allen aber von Schiiten erwartete Person, die den Islam in der Form wiederherstellen wird, wie er durch Mohammed eingerichtet worden war. Ungerechte Herrscher und bestechliche Religionsgelehrte hätten dem Islam seinen eigentlichen Charakter genommen, sodass es nötig ist, diesen zu erneuern. So meinte man.
Diese Vorstellungen stammen aus frühislamischer Zeit, als die Lebensführung so mancher muslimischer Herrscher nicht vorbildlich war und bei vielen Gläubigen Kritik hervorrief. Sie wurden später dahingehend abgeändert, dass der Mahdi jemand aus der Nachkommenschaft Mohammeds sein werde.
Die Zwölferschia erwartet, dass der zwölfte (verborgene) Imam als Mahdi wiederkommen wird. Er wird alle Tyrannen der Welt vernichten, ein Reich der Gerechtigkeit wird entstehen und sich über die ganze Erde erstrecken.
Literatur:
Abdulaziz Abdulhussein Sachedina, Islamic Messianism, the Idea of the Mahdi in Twelver Shi’ism, Albany 1981
Heinz Halm, Das Reich des Mahdi. Der Aufstieg der Fatimiden (875-973), München 1991
MfG E.
MfG B.