(24-07-2009, 12:38)DureeTotale schrieb: Betrachtet man nun die Glaubensinhalte der verschiedenen Religionen, so wird man viele (und darunter eben auch die drei wichtigen semitischen Religionen, also Judentum, Christentum und Islam) finden, zu deren zentralen Glaubenssätzen es gehört, dass sie allein die Wahrheit über Gott und Mensch hätten und verkünden, dass darum jeder, der anderer Überzeugung ist, damit automatisch falsch läge und Gott damit gar beleidigte und natürlich vor allem, dass man nur dann "errettet" würde, wenn man sich eben diese, wahren Glaubenssätze zu eigen machte...
Moin,
auf den jüdischen Glauben trifft das nicht ganz zu. Dieser sieht zwar auch manche oder gar viele andere Glauben als falsch an, aber eben nicht jede andere Überzeugung. Er trennt die Streu vom Weizen beim Monotheismus, d.h. ein Jude kann ohne Probleme der Überzeugung sein, dass ein Moslem auf den für ihn richtigen Weg ist.
Selbst bei der christlichen Trinität bekommen das noch viele jüdische Theologen hin, nur bei reiner Vielgötterei wird das nicht werden.
Auch der Buddhismus wird im jüdischen oft (z.B. bei Leo Baeck) als äußerst positiv gesehen.
Das kommt daher, dass sich die jüdische Religion nicht als für alle Menschen gegeben und notwendig ansieht. Der Maßstab für andere Überzeugungen sind die 7 noachidischen Weisungen und die kann nunmal auch ein Christ oder Moslem erfüllen.
Nur mal so ein Einschub
Tschüss
Jörg