27-07-2009, 00:54
Saldo schrieb:Für einen aufgeklärten Menschen spricht in den Büchern des Alten Testamentes nicht Gott, sondern es sind Menschen, die sagen, Gott habe gesprochen.
Insofern ist es vollkommen korrekt, wenn Ekkard in dem Zitierten schreibt, dass Gott angeblich Kriegsverbrechen verlangt.
Völlig richtig!
Man lässt sich leicht dazu hinreißen, an göttliche Zitate zu glauben, wenn ein Prophet schreibt: "Und der HERR sprach..."
Aber Hesekiel/bzw. einer seiner Schüler/der eigentliche Autor schreibt ja auch ganz geschickt: "er sagte, sodaß ich es hörte...".
In dem Fall muss ich nun im Nachhinein sagen: Es war hier völlig richtig von Ekkard, von "angeblichen" Kriegsverbrechen zu schreiben. Das tut mir Leid!
Ekkard schrieb:Was Dein Hesekiel-Zitat betrifft, so ist es nie klug, Sachen aus dem Kontext zu reißen und dann dieses Herausgerissene als "Beleg" für irgendetwas zu nehmen.
Ich kann in großen Teilen des AT kaum einen Kontext erkennen. Ekkard schrieb mir einmal, diese Aufrufe von Gott, entschuldigt, diese angeblichen Aufrufe von Gott seien größtenteils "Tun/Ergehen-Geschichten".
Bei dem konkreten Beispiel, zu dem Ekkard mir diese Erklärung gab (Hosea 14, 1) konnte ich dann den Kontext besser nachvollziehen. Aber wozu immer wieder diese grässlichen Texte?
Ekkard schrieb:Wenn man nun noch hinzunimmt, dass diese Texte - wie die Forschung herausgefunden hat - nicht nur von Hesekiel stammen, sondern von seinen Schülern erweitert wurden, dann wird deutlich, dass diese Texte - "als Visionen" erarbeitet wurden und alles andere sind als Faktenbeschreibung. Und wahrscheinlich auch alles andere als reale Visionen. Es ist Literatur.
In meinen Augen ist es auch Literatur. Ist es für dich auch nur Literatur, Ekkard? Ich nehme diese Texte offen gestanden nur als Faktenbeschreibung, wenn sie ein anderer Christ auch als Faktenbeschreibung nimmt mich anhand dieser Fakten belehren will oder in diese vermeintlichen Fakten sein eigenes Gedankengut mit einfließen lässt, dann konfrontiere ich diesen auch mal mit anderen "Fakten" der Bibel (siehe jam, Helmut).
Ich weiß, dass das nicht sehr lobenswert ist, aber wenn ein anderer User die biblischen Erzählungen als Fakten nimmt, dann muss ich diese doch zwangsläufig auch als Fakten nehmen, um eine Diskussion auf dieser Ebene führen zu können, oder?
