11-08-2009, 09:41
(10-08-2009, 21:54)Ekkard schrieb:(10-08-2009, 19:05)petronius schrieb: "Argumente gegen Gott" sind natürlich, wieder mal, in erster linie eine frage der definition gottes. ...
die gängige gottesdefinition ist natürlich schon die eines zuerst mal allmächtigen, also perfekten, gottes, der meist eine mehr oder weniger große zahl von nicht hinterfragbaren regeln aufstellt
Ich kenne keinen "perfekten Gott", der "meist eine mehr oder weniger große Zahl von Regeln aufstellt", die man nicht hinterfragen darf
das haben wir inzwischen alle schon begriffen
nur du willst nicht begreifen, daß somit die diskussion hier nichts mit deinem gottesverständnis zu tun hat
Zitat:Du kannst die Regeln der Tradition gerne hinterfragen. Es mag dort tatsächlich fragwürdige Regeln geben. Aber die waren mal up-to-date. Die Zeiten ändern sich. Solche Regeln sind nichts, was spezifisch göttlich wäre
nach dem verständnis dieser "tradition" sind sie es aber. ob du persönlich das anders siehst oder nicht
Zitat:Du wirfst mir vor, dass ich, egal wovon die Rede ist, von meinem "privaten Gott" ausgehe oder ihn ins Feld führe. Da verstehst du mich total falsch. Du sprichst ständig von Gott. Aber du gehst nicht von Gott aus, sondern von falschen Göttern (Götzen). Da ist es ein Leichtes "Argumente gegen Gott" (den Götzen) zu finden
ich find es echt nett von dir, den großteil der gläubigen zu götzenanbetern zu erklären
fällt wahrscheinlich unter deinen begriff von "nächstenliebe", nehm ich mal an
ich finde keine "Argumente gegen Götzen", sondern betrachte die gängigen gottesbilder und analysiere sie in ihren widersprüchen
Zitat:Gott ist jedoch nichts, für das oder gegen das man sein könnte
wieso nicht?
auf welcher grundlage willst du das eine oder das andere verbieten?
Zitat:Gott ist auch nichts, was man schönreden müsste
richtig. muß man nicht. warum tut ihr es dann dauernd?
ein helmut erklärt die schlächtereien jahwes im at zum ausdruck seiner liebe zu den menschen, ein ekkard sieht gottähnlichkeit darin, daß nicht alles optimal ist - was, bitte, soll das denn anderes sein, als sich die dinge schön zu reden?
Zitat:Man kann keine Argumente gegen gewissermaßen Alles vorbringen. Damit ist gemeint, dass ich, um gegen Gott zu argumentieren, gegen das Leben, die Liebe, die Achtung, das Werden, die Beziehungen, die Ästhetik, die Regelkreise der Welt und der Gesellschaft usw. argumentieren müsste
nein, das hast du dir jetzt nur so zusammenfantasiert. bzw.: diese masche, um nichtgläubige zu diskreditieren, ist uralt!
wir argumentieren nicht gegen "Leben, Liebe, Achtung, Werden, Beziehungen, Ästhetik, Regelkreise der Welt und der Gesellschaft" (das alles hat ja auch mit "gott" überhaupt nichts zu tun). wir beziehen uns auf das, was gläubige über "gott" aussagen, wie sie ihn definieren
Zitat:Wenn es dir (oder irgendjemand) gelingt, eine Gottesvorstellung argumentativ zu Fall zu bringen, dann ist sicher, dass diese Vorstellung den Charakter eines Götzen hat, vornehmer: die betreffende Definition unzweckmäßig ist.
"und so schloß er messerscharf:
daß nicht sein kann, was nicht sein darf"
(christian morgenstern)
