18-08-2009, 21:58
(18-08-2009, 08:40)Tao-Ho schrieb: Ich lach mir gerade einen....
anna4 schrieb:Prof. Dr. Wolf Singer, der Hirnforscher. Ich werde das jetzt aber nicht referieren :)Und das als Antwort auf die Frage:
petronius schrieb:was ein hr. singer im zusammenhang mit "nicht-ich" zu sagen haben soll, weiß ich nicht.
Nee, meine Liebe. Was er sagt ist, dass "Mensch" keinen freien Willen hat. Blödsinn, kann man nur sagen. Ich entscheide, wie jedes andere Tier auch, ob ich bei Hunger entweder ein Stück Brot esse oder doch lieber ein Spiegelei in die Pfanne haue. So einfach ist das - auch im Max-Planck-Institut - auch wieder nicht.
Was denn nun, einfach oder nicht?
Zunächst sollte man mal schön unterscheiden, was Herr Singer sagt, und was darüber kolportiert wird.
Und dann: hast du auch den "freien Willen" von Deinen Gewohnheiten zu lassen? Wies scheint - eben nicht, weil er eben nicht "frei" ist, sondern nur bedingt.
(18-08-2009, 08:40)Tao-Ho schrieb: Wie will man bitte von dem "keinen freien Willen haben" auf ein "Anatta"Anatta und Paticcasamuppada sind zwei Seiten einer Medallie - das eine nicht ohne das andere.
kommen?
(18-08-2009, 08:40)Tao-Ho schrieb: Das magst Du mir sicher gerne erklären. Und wenn Du schon
einmal dabei bist, dann kannst Du mir sicher gerne sagen, wie man darüber darauf kommen kann, das "Mensch" wiedergeboren wird. Bin echt gespannt auf Deinen Versuch einer Antwort, die nicht von jedem User in Handumdrehen zerpflückt werden kann.
Ich habe keinesfalls behauptet, "man" wird als "Mensch" wiedergeboren, weil "man" (wegen anatta) überhaupt nicht wiedergeboren wird.
Ich habe stattdessen gesagt "Gattung Mensch" wird wiedergeboren - nämlich menschliche Verhaltensweisen, Reaktionsmuster, Funktionsabläufe, usw, wie es sehr schön in paticcasamuppada beschrieben wird, und mithin die Wiedergeburt von dukkha.
anna4 schrieb:Daß es ein zentrales, autonomes "Ich" (in den Fasetten von Person, Persönlichkeit, Individualität ...) gibt, ist das westliche Glaubensbekenntnis, es ist das Axiom der westlichen Zivilisation.
(18-08-2009, 08:40)Tao-Ho schrieb: Und was soll daran schlimm sein? Wir brauchen in der heutigen Zeit ein
gut funktionierendes Ego und jeder Meister mit Hirn weiss das nur zu gut!
Was auch immer der von Dir gedachte Meister zu gut weiß, aufmerksames Lesen ist stets hilfreich. Ich habe nämlich nicht von einem "Ego" schlechthin gesprochen, sondern davon, was ihm im Westen allgemein zugeschrieben wird: nämlich für zentral autonom gehalten zu werden. Und das so "gut funktionierende Ego" rettet nicht vor dukkha, in den allermeisten Fällen ist es sogar der Turbolader von dukkha, weil es ein Ego ist, daß nichts über seine Beschränktheit weiß - daß es eben nicht "zentral" und nicht "autonom" ist - das nennt man dann Verblendung.
(18-08-2009, 08:40)Tao-Ho schrieb: Wenn ein Mensch kein Ego hat und nicht zufällig in der dafür geeigneten
Position ist und das nötige Kleingeld dafür hat, ist ein nichtvorhandensein
eines Egos geradezu tödlich. Dann ist man wie ein kleines Kind, dem jeder
seinen Lutscher wegnehmen kann...
Och, der Lutscher. Ja, aber genau das trifft es.
(18-08-2009, 08:40)Tao-Ho schrieb: Hunger ist also nichts spezifisch menschliches? LOL, klasse Argument.
Ne nix Spezifisches, denn Tiere haben auch Hunger.
(18-08-2009, 08:40)Tao-Ho schrieb: Und Hunger kann auch Leiden sein. Das kannst Du mal gerne jeden
hungernden Afrikaner fragen und er wird es bestätigen.
Du verwechselst dukkha mit "vedana" (Gefühl).
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