06-09-2009, 14:07
Mir scheint, daß Paulus einen Spagat versuchte (und dabei eventuell scheiterte).
An der Frage des Gesetzes spalteten sich Juden-Christentum und Heiden-Christentum.
Ein kleiner geschichtlicher Rückblick:
Die Juden-Christen standen in jüdidcher Tradition. Für sie war das Gesetz wesentlicher Bestandteil ihrer Religion. Für Jesus selbst war es nichts anderes; in seiner Auslegung der Thora bewegte er sich durchaus innerhalb der jüdischen Theologie. Auch Paulus war als Jude in der Tradition des Gesetzes aufgewachsen.
Anders sah es mit den Heiden-Christen aus. Die heidnischen Kulte und Religionen kannten keinen Gesetzeskodex wie die Juden. Es war ihnen fremd, und ich bezweifle, daß sie eine Religion angenommen hätten, die ihnen ein ganzes Gesetzeswerk aufzwang.
In der Apostelgeschichte des Lukas und in den Paulusbriefen finden wir Differenzen zwischen Paulus und den Aposteln, die Jesus noch gekannt hatten, erwähnt, die darum gingen inwieweit das Gesetz auch für die Heiden-Christen gelten solle. Unterschiedlich dargestellt wird das Ergebnis dieser Auseinandersetzung.
Lukas schreibt in seiner Apg als Beschluß an die Heiden-Christen:
Paulus stellt es in seinem Brief an die Galeter anders dar. Und entbindet die heiden-christlichen Galater von dem Gesetz. Er geht eigentlich sogar einen Schritt weiter und entwickelt Ansätze seine "Rechtfertigung aus dem Galuben"-Theologie.
Was die anti-jüdische Tendenz betrifft hast Du Recht, Jam. Die Juden waren im römischen Reich, zumindest bei den Machthabern nicht unbedingt gut angesehen, da sie sich nicht wie gewünscht der römischen Herrschaft unterwarfen. Mit jüdischen Wurzeln und jüdischem Label hätte sich das Christentum nicht so stark und leicht ausbreiten können. Später wollte man mit den Juden nichts mehr gemein haben.
In diesem Rahmen gibt es auch Textversionen der Bibel und anderes christlisches Schriftgut, die tendentiellen Einflüssen unterworfen zu sein scheinen.
Gruß
LD
An der Frage des Gesetzes spalteten sich Juden-Christentum und Heiden-Christentum.
Ein kleiner geschichtlicher Rückblick:
Die Juden-Christen standen in jüdidcher Tradition. Für sie war das Gesetz wesentlicher Bestandteil ihrer Religion. Für Jesus selbst war es nichts anderes; in seiner Auslegung der Thora bewegte er sich durchaus innerhalb der jüdischen Theologie. Auch Paulus war als Jude in der Tradition des Gesetzes aufgewachsen.
Anders sah es mit den Heiden-Christen aus. Die heidnischen Kulte und Religionen kannten keinen Gesetzeskodex wie die Juden. Es war ihnen fremd, und ich bezweifle, daß sie eine Religion angenommen hätten, die ihnen ein ganzes Gesetzeswerk aufzwang.
In der Apostelgeschichte des Lukas und in den Paulusbriefen finden wir Differenzen zwischen Paulus und den Aposteln, die Jesus noch gekannt hatten, erwähnt, die darum gingen inwieweit das Gesetz auch für die Heiden-Christen gelten solle. Unterschiedlich dargestellt wird das Ergebnis dieser Auseinandersetzung.
Lukas schreibt in seiner Apg als Beschluß an die Heiden-Christen:
Zitat:keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge: dass ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. (Apg 15, 28-29)
Paulus stellt es in seinem Brief an die Galeter anders dar. Und entbindet die heiden-christlichen Galater von dem Gesetz. Er geht eigentlich sogar einen Schritt weiter und entwickelt Ansätze seine "Rechtfertigung aus dem Galuben"-Theologie.
Was die anti-jüdische Tendenz betrifft hast Du Recht, Jam. Die Juden waren im römischen Reich, zumindest bei den Machthabern nicht unbedingt gut angesehen, da sie sich nicht wie gewünscht der römischen Herrschaft unterwarfen. Mit jüdischen Wurzeln und jüdischem Label hätte sich das Christentum nicht so stark und leicht ausbreiten können. Später wollte man mit den Juden nichts mehr gemein haben.
In diesem Rahmen gibt es auch Textversionen der Bibel und anderes christlisches Schriftgut, die tendentiellen Einflüssen unterworfen zu sein scheinen.
Gruß
LD

