08-09-2009, 11:53
(07-09-2009, 23:56)WiTaimre schrieb: In den 1970er Jahren trat der Taktik-Wechsel ein, den Islam politisch zu verfremden und Leuten die Qur'ane direkt in die Hand zu druecken, d.h.auch uebersetzt, denn das Oriinal waere vorherigen Analphabeten ganz unverstaendlich.
Der politische Islam ist wesentlich älter! Die Wahhabiten als eine der Wurzeln des modernen politischen Islams, entstanden bereits um 1750 in Zentralarabien, das damals noch kein Europäer betreten hat.
Die Muslimbrüder, als zweite wichtige Wurzeln des modernen politischen Islams, wurden bereits 1928 in Ägypten gegründet. Den Koran als erschwingliches, gedrucktes Buch gibt es in der arabischen Welt vorallem seit 1924, als von der Al-Azhar eine Druckausgabe herausgegeben wurde.
(07-09-2009, 23:56)WiTaimre schrieb: Damals war in Persien (Iran) der Schah und mit dessen Sturz trat ein neuer Schiitismus europaeisch-gepraegter Anschaerfung auf, unter Khomejni, der im Exil in Paris und auch in Deutschland gelebt und sowas gelernt hatte, und damit war dessen Volk nun radikalistisch regiert ..
Khomeini hat vor allem islamische Wurzeln!
(07-09-2009, 23:56)WiTaimre schrieb: Im Grunde sind wir Westler grad deshalb die Erzeuger des Islamismus - nicht des Islams, und man wird nun eben eine Weile damit zu tun haben, dass sich reaktiv darauf auch alle Rechtsschulen dem angepasst haben, und bis man in der Oeffentlichkeit auch wieder soweit beruhigt ist, den Volks-Islam als Grund-Kulturen-Vielfalt samt aller individuellen Varianten ernstzunehmen und gerecht in den Blick zu kriegen - einerseits - und den Islamismus andererseits davon klar auseinanander zu halten.
Das wird immer gern behauptet, dass der Islamismus ein Produkt des Westen sei, um damit den "eigentlichen" Islam schönzuden.
Es gab aber schon etliche politisch radikale Strömungen im Islam bevor Europa überhaupt irgendeinen Einfluss hatte: hier seien nur die Almoraviden und die Almohaden genannt.

