14-09-2009, 18:18
(13-09-2009, 21:54)Bion schrieb:(13-09-2009, 12:05)konform schrieb:(10-08-2009, 00:58)Bion schrieb:(10-08-2009, 00:20)jam schrieb: hätte Jeshua oder Paulus dieses aufgehoben wären sie nach kriterien der tanach falsche Propheten die gegen die Thora reden[...]es stimmt einfach nicht das Paulus alles aufgehoben hat,...
Nicht Paulus hat die Speisegesetze aufgehoben, sondern Jesus.
Nochmals. Was die Tora an Speisegesetzen anführt, ist für Christen nicht gültig.
Mk 7,15 Es gibt nichts, was von außen in den Menschen hineingeht, das ihn unrein machen könnte;…
Mk 7,19 Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in seinen Bauch und kommt heraus in die Grube. Damit erklärte er alle Speisen für rein. (Luther 1984)
Für Juden ist das zwar unerheblich, für Christen (weil ein Herrenwort) verbindlich. So ist das! Du sollst nicht immer versuchen, Christen das NT zu erklären.
MfG E.
Für sich genommen, könnte man diese Verse so verstehen. Doch ergeben sich im Vergleich mit anderen Schriftstellen Wiedersprüche, z.B.:...
Sowohl das AT als auch das NT sind voll von Widersprüchen.
Mit Mk 7,19 liegt ein Herrenwort vor. Somit hat die Aussage entsprechendes Gewicht. Was an Herrenworten authentisch ist oder nicht, werden wir hier kaum klären können. Ob Widersprüchliches in Apostelgeschichte und Paulusbriefen vorzufinden und dem mehr Wahrheits- und Aussagegehalt zuzumessen ist, ist für die Fragebeantwortung nicht relevant.
Die Frage war: Wie begründet die christliche Lehre das Abgehen von den Speisegeboten des AT.
Die Antwort war: Mit Mk 7,19, was übrigens sowohl von der protestantischen als auch von der katholischen Theologie in seltener Einigkeit so gesehen wird.
Dass mir als Agnostiker sowohl jüdische und muslimische Speisegesetze als auch christliche Fastenempfehlungen egal sind, will ich nicht vorenthalten.
Zur Sache:
Wenn Du meinst, Mk 7,19 gehörte anders übersetzt, dann lass hören.
Oder such Dir eine Übersetzung aus. Ich biete Dir ein paar an:
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Dass es nicht um irgendwelche Waschungen oder sonstiges gehen kann, wenn es heißt "Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein", sollte einleuchten.
Zunächst einige Übersetzungen:
Stuttgarter Jubiläumsbibel, Stuttgart 1963:
Mark. 7,19: Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in den Bauch, und geht aus durch den natürlichen Gang, der alle Speisen ausfegt.”
Das Neue Testament - Interlinearübersetzung Griechisch-Deutsch, Neuhausen 1989:
“Weil nicht es hineinkommt in sein Herz, sondern in den Bauch, und in den Abort hinauskommt- reinigend alle - Speisen.
Elberfelder Übersetzung, Wuppertal-Elberfeld 1967:
“Denn es geht nicht in sein Herz hinein, sondern in den Bauch, und es geht hinaus in den Abort, indem so alle Speisen gereinigt werden.”
LA SAINTE BIBLE, Paris 1978:
“Car cela n’entre pas dans son ceur, mais son ventre, puis s’en va dans les lieux secrets, qui purifient tous les aliments.”
THE HOLY BIBLE, London 1957
Authorized King James Version:
“Because it entereth not into his heart, but inti the belly, and goeth out into the draught, purging all meats?”
Die Übersetzungen lassen m.E. nicht den Schluss zu, dass Jesus die im Alten Testament als unrein bezeichneten Tiere damit als rein erklärte. Selbst Seine enge Umgebung wusste von einer solchen Änderung in der Gesetzesauslegung nichts.
Leider ist der Umstand, dass sich eine Mehrheit unter den Theologen auf eine bestimmte Übersetzung geeinigt hat, nicht immer ein Beleg für deren Richtigkeit. Bei der Festlegung spielen unterschiedliche Gesichtspunkte - nicht immer sachliche - mit eine Rolle. So genießt die so genannte Einheitsübersetzung, nur weil sie von beiden Großkirchen getragen wird - von der katholischen übrigens weit mehr als von der evangelischen Kirche - keineswegs die einhellige Zustimmung der Theologen.
Man stelle sich vor, die Katholische Kirche gesteht den Irrtum ein, den Genuss von Schweinefleisch einem noch gültigen biblischen Gebot zuwider erlaubt zu haben. Sollte des Weiteren nachgewiesen werden können, dass Schweinefleisch die Infektionsanfälligkeit erhöht, wäre das offizielle Christentum mit Schuld am Seuchentod von Millionen Menschen insbesondere zur Zeit des Mittelalter.

