15-09-2009, 21:43
(15-09-2009, 21:20)alwin schrieb: Das würde ja letztendlich auf einen Krieg hindeuten....
Ja, ich fürchte, Du hast da leider Recht. Wenn man nicht so blauäugig darauf vertrauen würde, dass die große Islamreform oder die islamische Aufklärung in näherer Zukunft kommt, könnte man da vielleicht noch einiges verhindern.
Dummerweise gehen unsere Deutungseliten aber davon aus, dass der Islamismus nichts mit dem eigentlichen Islam zu tun habe und deshalb ein vorübergehendes Phänomen sei.
Populäre Islamwissenschaftler haben schon mehrmals den Zusammenbruch des Islamismus vorausgesagt, aber leider immer daneben gelegen.
Was ich vor allem unbegreiflich finde, ist, dass all diesen falschen Voraussagen nicht dazu geführt haben, dass man eine Diskussion beginnt, warum man mit all diesen Voraussagen daneben lag.
Man tut einfach so als wäre nicht gewesen und hofft einfach darauf, dass man beim nächsten Mal richtig liegt.
Die meisten Islamwissenschaftler sind Alt-68er und deren Schüler. Sie gehen davon aus, das Religion Opium für Volk ist und die Gläubigen früher oder später durchschauen, dass das mit der Religion alles nur Humbug ist.
Deshalb sind sie auch der Ansicht, weil Götter gibts ja nicht, dass Religionen eigentlich keine Rolle spielen oder besser keine spielen sollten, nur dummerweise würden Religionen ja "missbraucht".
Nicht missbrauchte Religionen seien "gleichwertig". Wo es Unterschiede zwischen den Angehörigen verschiedener Religionen gibt, liegt das am "Rassismus".
Dies ist der Rahmen, in dem sich heutige Islamwissenschaft bewegt. Wer anderer Auffassung ist, sagt das besser nicht so laut.
Und Leute, die solch einen ideologischen Blick auf den Islam haben und dazu meist gar nichts mit lebendigen Muslimen zu tun haben und sich eigentlich auch nicht für religiöses Schrifttum interessieren, machen dann die Voraussagen, wie sich der Islam weiterentwickeln wird. Schön, nicht?

