16-09-2009, 13:51
(15-09-2009, 21:29)Bion schrieb:(15-09-2009, 18:51)konform schrieb: Die qualitativen Unterschiede zwischen Fleisch von nach biblischen Kriterien reinen und unreinen Tieren war bestimmten Kulturkreisen lange bewusst.
Nochmals derselbe Unfug! Schweinefleisch ist ein hochwertiges Lebensmittel. Ebenso wie Kamel- und Hasenfleisch. Nach Lev 11,4.6 ebenfalls unreine Tiere.
Ob Fleischgenuss zuträglich ist, hängt von der Menge ab und nicht davon, ob ein Tier dem jüdischen Reinheitsgebot entspricht oder nicht. Der Mensch gehört zu den Omnivoren, zu den Allesfressern also. Tierisches Eiweiß (das auch in Form von Milch, Käse, Eiern, etc. zu sich genommen werden kann), etwa in einer Menge zwischen 5 – 20% der Gesamtnahrung, ist der Gesundheit zuträglich, ob die Produkte vom Schwein, Schaf, Rind oder anderen Tieren stammen, ist ohne Bedeutung.
Hinter der Bevorzugung von Schweinefleisch stehen wirtschaftliche Motive. Sie können sich ja selbst von den Preisunterschieden z.B. von Rind- und Schweinefleisch überzeugen. Man tut der Gesellschaft keinen Gefallen, wenn man die durch Schweinefleischgenuss verursachten Gesundheitsprobleme verharmlost oder gar verneint. Ähnliches gilt folgerichtig auch für den Genuss anderer als unrein klassifizierte Tiere wie Hasen oder Muscheln. Leider werden heutzutage auch Rinder nicht mehr auf natürliche Weise gezüchtet, von wenigen Ausnahmen abgesehen.
Selbstverständlich spielt die Menge des verzehrten Schweinefleisches eine ausschlaggebende Rolle für den Grad der Gesundheitsgefährdung. Aber selbst wenn Sie zwei Kilo davon essen, fallen Sie ja nicht sofort um. Wie auch der Einsatz von Fertilizern bei der Pflanzenzucht sich erst nach Jahren durch Anfälligkeit gegenüber Krankheiten bemerkbar macht.
(15-09-2009, 21:29)Bion schrieb: - - -
Wenn jemand aus ethischen Gründen den Fleischgenuss ablehnt, ist das in Ordnung.
Den Rest mach Dir mit den christlichen Theologen aus, die die Speisevorschriften für aufgehoben erachten. Zu diesen gehört übrigens auch der von Dir zitierte K. Berger!
Ich habe großen Respekt vor den Leistungen der Wissenschaft. Aber dieser Respekt hat auch Grenzen. Viele, viel zu viele der veröffentlichten, die herrschende Meinung bestimmenden Ergebnisse der Forschung beruhen auf Kompromissen und Vorfestlegungen. Das trifft nicht zuletzt auf die historisierenden Naturwissenschaften wie Paläobiologie, Geologie und sogar auf die Physik zu.
Klaus Berger schätze ich in erster Linie wegen seiner Frühdatierungen der neutestamentlichen Schriften wie übrigens John A.T. Robinson (Wann entstand das Neue Testament?) auch. Aber verstrickt in kirchliche Traditionen sind bzw. waren beide.

