09-10-2009, 18:22
Romero schrieb:Schon wieder auslegung. Wie wärs, wenn wir endlich mal lesen würden was da steht, und nicht was da unserer Meinung stehen SOLLTE.
Ach und das Gelesene lässt man dann so einfach im Raum stehen. Einordnung des Textes in den Kontext, Bewertung der Bedeutung des Textes, semantische Problematik, Textgeschichte und theologische Implikationen zu verstehen, sind für dich wohl nicht Teil des Lesen. Folglich geht es nicht darum was da stehen sollte, sondern welches Verständnis des Gelesen wir haben.
Romero schrieb:Gott ist bis in alle Ewigkeit, er hat seine Gebote nie wiederrufen oder abgeändert, wieso sollten nach 2500 Jahren plötzlich andere gelten?
"Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben." (Joh 13, 34)
"Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin". (Mt. 5, 38)
So viel zum Thema es hätte sich nichts geändert...
Man verstehe mich nicht falsch, auch die jesuanische Ethik beruht im tiefsten Kern auf dem Ethos des AT besonders auf Dtn. 6,4 und Lev. 19,18b. Dennoch gibt es auch eine heilsgeschichtliche Entwicklung. Insofern auch eine geschichtliche Entwicklung des biblischen Ethos. Folglich ist dein Dogma für Gott ist immer alles beim alten wohl wenig biblisch und geht somit auch am theologischen Sinn der biblischen Gebote völlig vorbei.
Romero schrieb:Kulturelle Entwicklung hat damit nichts zu tun.
Soso, sagt uns der große Kulturphilosoph.
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)

