18-10-2009, 17:57
(09-10-2009, 20:32)Romero schrieb: Den "netten Spruch vom Iota" eben gerade im Kontext gelesen, ist für mich ein Widerspruch. Aber du kannst mich vielleicht eines besseren belehren. Inwiefern ist es denn kein Widerspruch, bzw. wie kann man eine Harmonie mit den darauffolgenden "ich aber sage euch...."-Sätzen herstellen, ganz besonders der "Auge um Auge"-Angelegenheit?
"Aber so ein Gott Jehova, der zum Vergnügen und mutwillig diese Welt der Not und des Jammers hervorbringt und dann noch gar sich selber Beifall klatscht mit »Alles war sehr gut« (Moses, 1,31): Das ist nicht zu Ertragen." - Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung
Schopenhauer deutet bei der Suche nach dem Schuldigen an all dem menschlichen Leid in die falsche Richtung.
Ein jeder, der darauf vertraut, dass Gottes Wesen in den Schriften von AT und NT geoffenbart ist, muss sein Bild von Gott an eben diesen Schriften ausrichten. Aber genau das fällt vielen Christen schwer. Denn zu all den Katastrophen der vergangenen zweitausend Jahren wie Hungersnöten und Pestepidemien sind weitere vorhergesagt. Und die haben’s in sich. Verschiedene Bibelstellen weisen auf Gottes Langmut mit der menschlichen Gesellschaft hin, aber auch auf Seinen rasenden Zorn, wenn Seine Geduld erschöpft ist. Kurzum: Nötig ist eine Revision des besonders bei den Evangelikalen verbreiteten Gottesbildes. Könnte helfen, die Ereignisse der kommenden Monate und Jahre besser zu verstehen.
Diese Sicht impliziert selbstverständlich den Vorwurf, dass die Menschheit in der Vergangenheit - und jetzt noch viel mehr - nicht weniger als alles falsch gemacht hat.