26-10-2009, 13:02
(26-10-2009, 09:44)Romero schrieb: Es ist kein einzigartiges Merkmal des Christentums, dass sich ein Gott den Menschen annähert. Das Christentum ist eine Religion, und ganz bestimmt nicht das Ende der Religion.Dem stimme ich zu, wobei ich den ersten Satz dahingehend interpretiere, dass die Figur des Christus eben nicht Gott selbst ist (meine Privatmeinung).
(26-10-2009, 09:44)Romero schrieb: Und wodurch identifiziert man den Glauben und die entsprechende Haltung als "gerecht"? Doch wohl durch Lehrsätze und Mythologie."Identifiziert" und ich ergänze: "festgelegt" oder "definiert" ... Das sind alles so Begriffe, die aus der wissenschaftlichen Denkfabrik stammen. Richtig ist, dass sich der Glaube in einer allgemeinen Form an der Tradition orientiert. Dass es da im Grunde keine verbindlichen Festlegungen gibt, erkennt man an der sehr schwierigen (embryonalen) Stammzellen-Debatte.
Für mein Gefühl könnte man sehr viel pragmatischer vorgehen: Schütze Leben, schütze Gesundheit, vermeide Missbrauch des Lebens.
Es gibt darin sicher gute Hinweise darauf, was "gerecht" ist, beispielsweise die Lebensumstände nicht zu beschneiden (gleiches Recht für alle, Würde, Solidarität und dergleichen).
Wenn aber Ziele (im Umfeld des Lebendigen) nur durch eine Abwägung gleichartiger Rechtsgüter erreichbar sind, dann entscheide für das Rechtsgut des bereits bewusst erlebten Lebens. Bestenfalls muss man noch den Missbrauch eingrenzen. Das aber müssen wir in vielen anderen Fällen auch.
Also sind die Mythologie und die Lehrsätze nicht alles, was eine Entscheidung (oder Rechtsfindung) bestimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard