30-10-2009, 17:33
(30-10-2009, 13:26)petronius schrieb: da du ja schon angedeutete hast, ein mitglied der österreichischen exekutive zu sein, sehe ich leider meine einschlägigen befürchtungen bestätigt. der ruf "hilfe, polizei!" ist in a nicht selten in gleicher bedeutung zu verstehen wie "hilfe, einbrecher!"
ja, und schicken wir auch jeden polizisten auf die guillotine, wenn er wieder mal einen verdächtigen oder zeugen zusammengeschlagen hat. was glaubst du, was uns das an beamtenbesoldung und -pension erspart... :icon_rolleyes:
und warum unsere gesellschaft für dich nur eine "sogenannte" humane ist, ist mir auch klar. in anlehnung an fausts gretchen sage ich:
d.n., mir graut vor dir
Ersteinmal wiederhole ich das das MEINE PERSÖNLICHE MEINUNG ist, nicht meine dienstliche. Ich bin durchaus imstande zwischen privat und Beruf zu trennen. Desweiteren ist das sicher etwas überspitzt formuliert gewesen, aber irgendwie hab ich den Sarkasmus nicht richtig hingekriegt:icon_rolleyes: Auch ist dies ein gewisses Dampfablassen, ein theoretisieren anderer Möglichkeiten.
Das "sogenannte" gezieht sich darauf, dass ich im Dienst tagtäglich mit der brutalen Realität konfrontiert werde; Taxilenker die wegen 20 Euro Beute schwerstverletzt in die Klinik eingeliefert werden; 12jährige, die anschaffen gehen, Junkies, die sich wegen einer Rohypnoltablette eine Messerstecherei liefern, Obdachlose, die wir tot im Park auffinden,...
Wenn du einmal die Aussage eines Vergewaltigungsopfers; ihre seelische Qual miterlebt hast(ich war im Nebenzimmer, und die vernehmende Beamtin musste sich nachher bei mir ausweinen) und 2 Tage später hast du den Verdächtigen vor dir und er sagt mit einem Grinsen "Sie hat es freiwillig getan und es hat ihr doch Spass gemacht", und der Typ kommt mit 2 Jahren bedingt und 4 Monaten Haft davon, dann zweifelst auch du an dem "Humanen System". Oft ist es sogar so, das die Opfer Angst haben, gegen den Täter auszusagen, weil er sowieso gleich wieder freikommt, und sie Angst haben, dass er sich rächt.
Aber deine und Rao´s Aussagen sind mal wieder dass was ich schon nicht mehr hören kann. Erstens gehts gleich gegen die gesamte Polizei, nicht gegen mich, und Zweitens ist das genau die Stammtischphrasendrescherei, gegen die du selbst das Wort erhebst
Siehst du nicht, wie uns bei der Polizei dadurch die Arbeit vergällt wird? Greifen wir ein, sind wir die Bösen, schaun wir weg, dito. Entscheidungen die oft in Sekundenbruchteilen getroffen werden müssen, werden nachher vor Gericht stundenlang zerlegt.
Kommt ein unter Drogen stehender Gewalttäter mit einer Waffe auf uns zu und wir stoppen ihn mit einem Beinschuss, weil Pfefferspray nicht mehr wirkt, müssen wir uns anschließend von seinem Anwalt fragen lassen, ob wir nicht noch ein gelinderes Mittel zur Abwehr des Angriffs einsetzen hätten können; sicher hätten wir ihm nur gut zureden brauchen, und er hätte das Messer weggelegt und sich bei dem Beamten, dem er einen Aschenbecher ins Gesicht geworfen hat ganz artig entschuldigt:bduh:
Kontrollieren wir einen Schwarzafrikaner, sind wir Rassisten, tun wir es nicht, "ignorieren wir die Drogendealer".
Zwei weitere Beispiele: Ein Polizist wird bei einer Straßensperre von einem Amoklenker überfahren und getötet: Kurzbericht über eine halbe Seite in den gängigsten Medien.
Ein Polizist schießt auf den Wagen eines Amoklenkers, um diesen daran zu hindern, weitere Personen zu gefährden, trifft den Lenker tödlich: 2 Wochen lang Hetzartikel gegen die "Schießwütige Polizei".
Warum glaubst du wohl, das es immer weniger Leute zur Polizei zieht?
Durch solche Aussagen, die pauschalierend einen ganzen Berufsstand abwerten, wird die Motivation noch tiefer in den Keller gedrückt. Sicher gibt es wie in jedem Berufsstand schwarze Schafe, aber generell negativ zu urteilen ist gegenüber uns, die wir für die Bevölkerung oft genug Gesundheit und Leben riskieren, schlicht und einfach Sch****. Sorry aber anders kann ich das nicht ausdrücken.
Aut viam inveniam aut faciam