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Liebe Forum-user,
gestern kam in der ARD die Sendung >Hart aber fair<. Das Thema war diesmal nicht der Reichtum von fleißigen Unternehmern mit 100 oder mehr Angestellten, welche als Millionäre einzustufen sind, sondern der unvorstellbare Reichtum deutscher Milliardäre, deren Vermögen durch die Politik (SPD und CDU) ab 1997 steuerlich so bevorzugt wird, dass sie sich mit hoch bezahlten Beratern fast "arm" rechnen, indem sie geduldete Schlupflöcher finden und nutzen, obwohl das Vermögen einer in der Sendung angeführten Milliardärin in der Stunde automatisch um 1 Million wächst!!!
Auch die riesigen Vermögen von Milliardären wurden angesprochen, die nie gearbeitet haben, sondern allein durch ihre Geburt als Erben in diese Lage gekommen sind und nach wie vor viel zu wenig Steuern bezahlen.
Wer die Sendung gestern nicht gesehen hat, sollte sie sich unbedingt in der ARD Mediathek ansehen. Er wird Bauklötze staunen und zugeben, dass der Reichtum (nicht nur bei uns!) mehr als ungerecht verteilt ist.
Das alles ist seit langem bekannt, nur es fehlt der politische Wille, dies zu ändern. Wer also blockiert seit Jahren die Änderungen solcher Gesetze, welche den unermesslichen Reichtum bevorzugen und zudem unantastbar machen?
Gruß von Reklov
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01-10-2024, 18:58
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01-10-2024, 19:00 von exkath.
Bearbeitungsgrund: Rechtschreibfehler
)
(01-10-2024, 15:27)Reklov schrieb: gestern kam in der ARD die Sendung
...
obwohl das Vermögen einer in der Sendung angeführten Milliardärin in der Stunde automatisch um 1 Million wächst!!! 10⁶€h⎺¹=24*10⁶€d⎺¹=365*24*10⁶€a⎺¹
Das sind 8,76 Milliarden Euro im Jahr. Bei einem Zinssatz von 5% müsste die Frau 175 Milliarden Euro besitzen. Als reichste Frau Deutschlands wird bei Statista Susanne Klatten mit 23,6 Milliarden US Dollar geführt.
Die Behauptung dürfte falsch sein.
Zitat:Das alles ist seit langem bekannt, nur es fehlt der politische Wille, dies zu ändern. Wer also blockiert seit Jahren die Änderungen solcher Gesetze, welche den unermesslichen Reichtum bevorzugen und zudem unantastbar machen?
Was glauben Sie warum es das Instrument der Parteispende gibt? Ist von Ihrem Gott vermutlich so programmiert worden.
„Niemals tut der Mensch das Böse so vollkommen und fröhlich, als wenn er es aus religiöser Überzeugung tut.“ Blaise Pascal
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van Aken(bei "X"): Klattens und Quandts Vermögen ist 2023 um 7,2 Mrd. € gewachsen, Klattens Hälfte 3,6 Mrd teilt er durch 60 Arbeitstunden/Woche (ohne Urlaub) und kommt daher auf 3,6 Mrd/(60x52)~1,15Millionen/h
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(01-10-2024, 18:58)exkath schrieb: (01-10-2024, 15:27)Reklov schrieb: gestern kam in der ARD die Sendung
...
obwohl das Vermögen einer in der Sendung angeführten Milliardärin in der Stunde automatisch um 1 Million wächst!!! 10⁶€h⎺¹=24*10⁶€d⎺¹=365*24*10⁶€a⎺¹
Das sind 8,76 Milliarden Euro im Jahr. Bei einem Zinssatz von 5% müsste die Frau 175 Milliarden Euro besitzen. Als reichste Frau Deutschlands wird bei Statista Susanne Klatten mit 23,6 Milliarden US Dollar geführt.
Die Behauptung dürfte falsch sein.
Zitat:Das alles ist seit langem bekannt, nur es fehlt der politische Wille, dies zu ändern. Wer also blockiert seit Jahren die Änderungen solcher Gesetze, welche den unermesslichen Reichtum bevorzugen und zudem unantastbar machen?
Was glauben Sie warum es das Instrument der Parteispende gibt? Ist von Ihrem Gott vermutlich so programmiert worden.
@ exkath,
ob die in der TV-Sendung aufgeführte Behauptung falsch ist, vermag ich nicht zu überprüfen, ebenso wenig, wie die Summe, welche Statista anführt!? Jeder Interessierte kann aber die Aussage in der ARD Mediathek selbst sehen/hören.
Ob aber "Gott" Parteispenden vorab "programmiert" haben könnte, dürfte wohl nur als Scherzfrage aufzufassen sein.
Immerhin verwendeten Sie aber dabei in vorsichtiger Weise das Wort "vermutlich".
Gruß von Reklov
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02-10-2024, 12:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-10-2024, 12:41 von Geobacter.)
(02-10-2024, 12:22)Reklov schrieb: Ob aber "Gott" Parteispenden vorab "programmiert" haben könnte, dürfte wohl nur als Scherzfrage aufzufassen sein.
Immerhin verwendeten Sie aber dabei in vorsichtiger Weise das Wort "vermutlich".
Wenn er der Programmierer der Vorsehung sein Soll, hat er auch diese Parteispenden im Programm. Den Armen im Geiste und nicht den Reichen ist das Himmelreich. Ist halt im Sinne des kosmischen Ausgleichs nur gerecht, dass wenn die Reichen schon nicht im nächsten, wenigstens in diesem Leben ein besseres haben. Kann ja keiner dafür, als Milliarden-Erbe das Licht der Welt zu erblicken.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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Ich brauche dafuer keinen Film; das sollte eigentlich zur Allgemeinbildung gehoeren. Das faengt ja schon mit der Erbschaftssteuer an, wo deshalb, weil man keine "kleinen Familienbetriebe" zerschlagen will, der Gesetzgeber Betriebe beim Vererben fast steuerfrei stellt. Die "kleinen Familienbetriebe" sind dann so etwas wie BMW.
In kaum einem westlichen Land werden "Klassengrenzen" so zementiert wie in Deutschland.
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Die Behauptung das Vermögen (von S.Klatten) erhöht sich "automatisch" pro Stunde um 1 Million ist falsch. Von Aken spricht in der Sendung von "Stundenlohn".
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(01-10-2024, 23:49)Nachtschatten schrieb: van Aken(bei "X"): Klattens und Quandts Vermögen ist 2023 um 7,2 Mrd. € gewachsen, Klattens Hälfte 3,6 Mrd teilt er durch 60 Arbeitstunden/Woche (ohne Urlaub) und kommt daher auf 3,6 Mrd/(60x52)~1,15Millionen/h Susanne Klatten und Stefan Quandt werden 2023 zusammen 40,5*10⁹ € zugeschrieben.
2022 werden Susanne Klatten 22,91*10⁹ € + Stefan Quandt 20,13*10⁹ € zugeschrieben.
Q.:*https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_500_reichsten_Deutschen
Beide zusammen sind demnach zwischen 2022 und 2023 2,5*10⁹ € "ärmer" geworden
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Ich weiß nicht, was hier erreicht werden soll? Ich halte dies für die übliche Neiddebatte, die sich von großen Zahlen blenden lässt und sich von einer "Milchmädchenrechnung" kaum unterscheidet.
Große Vermögen bestehen überwiegend aus Anlagevermögen und steht in dieser Form nicht zur Verfügung.
Das sehr viel kleinere Umlaufvermögen steckt wiederum in Waren. Was letztlich verfügbar ist, sind liquide Mittel. Und die werden steuerlich erheblich belastet: Mehrwertsteuer, Einkommenssteuer, Kapitalertragssteuer, um nur die wichtigsten zu nennen. Für den Staat, also uns alle gemeinsam, ist es gleichgültig, ob sich die Anlagevermögen in einer Hand oder in vielen Händen befinden (z. B. Anteilscheine). Ausgeben könnten wir davon nichts, ohne die Betriebe zu schädigen. Vom Vermögen in Waren könnte der Staat (also wir) auch nichts ausgeben. Bleiben also die genannten Steuern - und die werden ausgegeben (manchmal leider nicht sinnvoll!).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Ok, mein voriger Beitrag setzt voraus, dass Steuern und Sozialabgaben nicht hinterzogen werden. Aber das ist Sache einer leistungsfähigen Finanzverwaltung.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Klatten hat angeblich jedem Ihrer 3 Kinder 1,5Milliarden € geschenkt... wird schätzungsweise alles stimmen was (an Verlusten) so geschätzt wird.
Laut Handelsblatt ist ein Steuerberater bei top Familienclans mit 1/50 an der gesparten Steuer beteiligt, da wäre dann die "Milchmädchenrechnung" wieviel der Staat einem Finanzbeamten zahlen müsste, um ähnlich leistungsfähig wie der Steuerberater zu sein.
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(03-10-2024, 11:22)Ekkard schrieb: Ok, mein voriger Beitrag setzt voraus, dass Steuern und Sozialabgaben nicht hinterzogen werden. Aber das ist Sache einer leistungsfähigen Finanzverwaltung.
Eine Finanzverwaltung kann auch nur das durchsetzen, was die Gesetze ihnen vorgeben; und wenn die Gesetze sagen, dass Du, je mehr Geld Du hast, immer weniger Steuern zahlen musst, bis das auf fast Null geht, dann stimmt was mit den Gesetzen nicht. Mit Neiddebatte hat das nichts zu tun, sondern eher mit Gerechtigkeitsgefuehl. Wobei mich schon interessieren wuerde, welchen Einfluss hier wer auf die Gesetze nimmt.
In meiner Zeit in Oesterreich wurde das fuer einen Moment etwas durchsichtiger. Wenn eine der Hauptfiguren in privaten Nachrichten die eigene, ewige Regierungspartei als "die Hure fuer die Reichen" bezeichnet und in der Folge mal wieder irgendwelche eifrigen Finanzbeamten gebremst werden, die nicht bezahlte Steuern von Unternehmern eintreiben wollen, laesst das aber auch nicht gerade Vertrauen in die von Dir angesprochene, "leistungsfaehige Finanzverwaltung" aufkommen. Ob das in Deutschland gross anders laeuft, weiss ich nicht.
Aber letztlich leben wir ja in einer Demokratie. Die meisten Leute interessiert so etwas wohl eher nicht.
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(03-10-2024, 14:14)Ulan schrieb: (03-10-2024, 11:22)Ekkard schrieb: Ok, mein voriger Beitrag setzt voraus, dass Steuern und Sozialabgaben nicht hinterzogen werden. Aber das ist Sache einer leistungsfähigen Finanzverwaltung.
Eine Finanzverwaltung kann auch nur das durchsetzen, was die Gesetze ihnen vorgeben; und wenn die Gesetze sagen, dass Du, je mehr Geld Du hast, immer weniger Steuern zahlen musst, bis das auf fast Null geht, dann stimmt was mit den Gesetzen nicht. Mit Neiddebatte hat das nichts zu tun, sondern eher mit Gerechtigkeitsgefuehl. Wobei mich schon interessieren wuerde, welchen Einfluss hier wer auf die Gesetze nimmt.
In meiner Zeit in Oesterreich wurde das fuer einen Moment etwas durchsichtiger. Wenn eine der Hauptfiguren in privaten Nachrichten die eigene, ewige Regierungspartei als "die Hure fuer die Reichen" bezeichnet und in der Folge mal wieder irgendwelche eifrigen Finanzbeamten gebremst werden, die nicht bezahlte Steuern von Unternehmern eintreiben wollen, laesst das aber auch nicht gerade Vertrauen in die von Dir angesprochene, "leistungsfaehige Finanzverwaltung" aufkommen. Ob das in Deutschland gross anders laeuft, weiss ich nicht.
Aber letztlich leben wir ja in einer Demokratie. Die meisten Leute interessiert so etwas wohl eher nicht.
@ Ulan,
... wir leben hier in einer Staatsform, in der zwar demokratische "Spielregeln" aufgestellt sind, nur fehlen hier und da die "Schiedsrichter", welche das Befolgen der Regeln strenger bewachen!
Wüssten wir "Normalos", was so alles "hinter den Kulissen" gespielt wird, würde uns ein Licht aufgehen.
Die meisten Leute lassen sich mit Unterhaltungssendungen einlullen und sind schon zufrieden, wenn sie 1x im Jahr in den Urlaub fahren können, um danach wieder fleißig weiter zu werkeln, denn es steht ja der Kauf eines neuen Autos an und die alte Sitzgarnitur ist auch schon ordentlich abgewetzt ...
Gruß von Reklov
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(03-10-2024, 11:19)Ekkard schrieb: Große Vermögen bestehen überwiegend aus Anlagevermögen und steht in dieser Form nicht zur Verfügung
das nun halte ja ich für eine milchmädchenrechnung. erbschaftsteuerpflichtig wäre ja nicht bmw, sonderen deren aktionäre quandt und klatten. müßten deren erben von ihrem geerbten vermögen (also dem aktienpaket) etwas an den staat abgeben, müßten sie eben einen teil dieser aktien monetarisieren, also verkaufen. bmw hätte dann z.t. neue eigentümer, aber den geschäftsbetrieb würde das ja nicht beeinflussen
gleiches gilt für die vermögenssteuer
wie ulan sagte: der kleine handwerksbetrieb wird hier nur vorgeschoben und käme wegen vernünftiger freigrenzen eh ungeschoren davon
Zitat:Für den Staat, also uns alle gemeinsam, ist es gleichgültig, ob sich die Anlagevermögen in einer Hand oder in vielen Händen befinden
darum gehts doch auch gar nicht
Zitat:Ausgeben könnten wir davon nichts, ohne die Betriebe zu schädigen. Vom Vermögen in Waren könnte der Staat (also wir) auch nichts ausgeben. Bleiben also die genannten Steuern - und die werden ausgegeben (manchmal leider nicht sinnvoll!).
nein - siehe oben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(01-10-2024, 15:27)Reklov schrieb: Auch die riesigen Vermögen von Milliardären wurden angesprochen, die nie gearbeitet haben, sondern allein durch ihre Geburt als Erben in diese Lage gekommen sind und nach wie vor viel zu wenig Steuern bezahlen.
(03-10-2024, 11:19)Ekkard schrieb: Ich weiß nicht, was hier erreicht werden soll? Ich halte dies für die übliche Neiddebatte...
Vor allem ist es eine verfehlte Neiddebatte. Wir, die wir hier in Deutschland bzw. in Österreich oder in der Schweiz geboren wurden, haben im globalen Vergleich alle das goldene Los gezogen. Wir leben hier, was materiellen Wohlstand betrifft, auf einer Insel der Seligen und was Reklov hier macht, ist, sich darüber aufzuregen, dass jetzt einzelne besondere Glückspilze sich auf dieser Insel der Seligen auch noch einen Palast gebaut haben.
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass ein zweijähriges Kind hierzulande, wenn man alles von Ernährung, Kleidung, medizinischer Versorgung bis Spielzeug usw. mit einrechnet, bereits mehr Ressourcen verbraucht hat als beispielsweise ein durchschnittlicher Inder in seinem 40. Lebensjahr. Nur, wir kennen halt nichts anderes, deshalb scheint uns das normal und so entsteht Neid auf diejenigen, die sich nochmal von allem, was es so gibt, die Luxusvariante leisten und somit noch mehr Ressourcen verbrauchen können.
Anstatt den Neid anzuheizen, ist es doch viel besser, das Grundproblem beim Namen zu nennen: Kapitalismus. Nur, die meisten Leute wollen dieses Problem nur so lange beim Namen nennen, wie sie sich selber noch zu den "Unterdrückten" zählen können, also im Vergleich mit den Reichen und Superreichen. Global betrachtet aber gehören wir alle, die wir uns hier den Luxus leisten können im Internet über Esoterik und Milliardäre zu diskutieren, zu den klaren Gewinnern des kapitalistischen Systems. Und wenn den Leuten das klar wird, was nie besonders lange dauert, dann wirds ruhig mit der Kapitalismuskritik und man wendet sich wieder anderen Themen zu...
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