(14-11-2009, 17:20)Heinrich schrieb:(14-11-2009, 16:48)humanist schrieb: Ich empfinde keine existentielle Sünde. Woher auch. Das ist doch nur eine Masche den Leuten einzureden: Heh ihr da, ihr seid Sünder! Lebt nach der Bibel, dann werdet ihr Erlösung finden.
Existentielle Angst vor dem Tod: In meinem Alter noch nicht. Die bekommt sicher jeder irgendwann.
Zeitweilig wurde die Erbsünde sicher als solche Masche verwendet. Und mit zeitweilig meine ich Jahrhunderte lang. Dahinter steckten oft finanzielle oder politische Interessen der kirchlichen Machthaber.
Die Erbsünde jedoch darauf zu begrenzen, scheint mir eine gewagte These zu sein. Schließt dein Verständnis doch aufrechten Glauben nahezu aus oder diskreditiert ihn als Naivität
da ich die sache mit der erbsünde genauso sehe wie humanist, möchte ich doch fragen, was du unter "aufrechtem glauben" verstehen willst und inwiefern die ablehnung einer "sünde ohne tat" (dafür verantwortlich gemacht zu werden, was andere getan haben) diesen diskreditiert
(14-11-2009, 17:20)Heinrich schrieb: Im Christentum wird das Problem solcher Empfindungen auf überraschend wirksame Weise gelöst. Lösungen werden erdacht, die sich prinzipiell von Verfahren moderner Psychotherapie wenig unterscheiden. Lösungen, die jedoch allein auf christlichen Inhalten referieren, also christlichen Ausdrucksweisen verhaftet bleiben
du scheinst davon auszugehen, daß der mensch natürlicher weise solche empfindungen einer "urschuld" hat. ich seh das eher so, daß das christentum hier eine lösung für ein problem hat, das es selber erst geschaffen hat
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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