29-11-2009, 22:42
5. Folge:
Angst eskaliert heute vor der Aussicht beruflich zu versagen, arbeitslos oder verlassen zu werden, vor der Einsamkeit, vor dem Wohlstandsverlust in einer globalisierten Welt, vor einer technisch-wirtschaftlicher Komplexität, davor in Armut zu leben, vor Heimatverlust, vor Krieg, Terror und vor Tod. Die Mehrheit der Weltbevölkerung bekennt sich zwar auch heute noch zu Gott oder sonstigen Überirdischen Wesen, doch für viele im Westen ist es mehr eine Sehnsucht, die feststellt, dass dieser Welt eine Präzision innewohnt, die einen dahinter versteckt liegenden Plan höherer Intelligenz vermuten lässt. Für westliche Gläubige bleibt allerdings die Frage nach einem persönlichen Gottähnlichen Wesen. In welcher Beziehung steht dieser Gott zu den Menschen? Ist dieser Allmächtige kühl distanziert oder leidenschaftlich liebend, ist er gütig oder rachsüchtig? Seit Jahrtausenden beschäftigt die Menschen die Frage, warum ein allwissender, liebender, gütiger und allmächtiger Gott soviel Leid Unschuldiger zulässt. Die Überzeugung bzw. das Erahnen eines göttlichen Wesens ist heute für viele kein Grund mehr sich moralisch zu verhalten. Wenn eine Beziehung zwischen dem unfassbaren Gott und der fassbaren Welt nicht gegeben ist, dann lohnt sich das weitere Nachdenken über seine Existenz nicht. Sich auf das Absolute zu beziehen bleibt immer unbestimmt. Denn ein Gott, der in Wirklichkeit keine Spuren hinterlässt, ist für den Menschen bedeutungslos. Nur der Gott befriedigt den Menschen, welcher des Menschen Wesen enthält und ausdrückt.
Es gibt auch asoziale Religionen der rücksichtslosen Erlebnissteigerung, die ein Göttliches im ich suchen und sich ausleben möchten. Und es gibt die lebensfeindliche Religiosität, die unumwunden die Nachtseiten des Lebens verehrt, schwarze Magie, Satanskulte, Totenbeschwörung und anderes. Religiöse Nekrophilie ist ein ganz besonderer Kick. Wenn es um sog. letzte Wahrheiten geht, neigen die besonders Guten oder die besonders Frommen zu einer streitbaren Mission, zum Kampf gegen Ungläubige oder Andersgläubige. Konflikte zwischen unterschiedlichen Offenbarungen, Überzeugungen, Meinungen, Ideologien, ja ganzer Kulturen werden zu tödlichen Feindschaften. Mit jeder Art von Bekenntnis das nicht der eigenen Kultur entspricht, neigt der Mensch zum Aberglauben oder noch schlimmer, er wird zu einem Ungläubigen. Seit der Neuzeit ist es nicht mehr zwingend, von einem Gott auszugehen, denn es gibt auch andere geistige Denkmöglichkeiten, andere Ideologien. Bei Religionsverlust sucht der Mensch auf andere Weise einen Ersatz. Die Entstehung der Arten wurde bereits durch die Aufklärung und durch Darwin entgöttert. Ideologien und Philosophische Systeme können dann an die Stelle jeder Art von Gottglauben treten.
Wir glauben heute zu wissen, dass quantenphysikalischen Gesetze unseren Kosmos steuern. Ohne jede Spur Gottes oder überirdischen Wesen, eilen Milliarden Milchstrassen mit Milliarden Sonnen durchs All. Auch schwarze Löcher in der Mitte von Galaxien, dunkle Materie und dunkle Energie in den gewaltigen Zwischenräumen, scheinen nicht von Gott und seinen Satrapen gesteuert zu werden. Wir wissen nicht, ob hinter unserem Universum nicht auch weitere aus Antimaterie bestehen. Die befriedigende Magie einfacher Antworten, die daraus entstandenen Religionen, ihre Schamanen und Priester machten das Überleben einer Frage stellenden Wesens ohne Naturwissenschaft erst möglich. Mit der Erkundung was kommen wird und besonders mit Fragen des WOHER, WOHIN und WOZU, entstand die „Grundbefindlichkeit“ menschlichen Daseins (Heidegger).
Fortsetzung im nächsten Heft
Angst eskaliert heute vor der Aussicht beruflich zu versagen, arbeitslos oder verlassen zu werden, vor der Einsamkeit, vor dem Wohlstandsverlust in einer globalisierten Welt, vor einer technisch-wirtschaftlicher Komplexität, davor in Armut zu leben, vor Heimatverlust, vor Krieg, Terror und vor Tod. Die Mehrheit der Weltbevölkerung bekennt sich zwar auch heute noch zu Gott oder sonstigen Überirdischen Wesen, doch für viele im Westen ist es mehr eine Sehnsucht, die feststellt, dass dieser Welt eine Präzision innewohnt, die einen dahinter versteckt liegenden Plan höherer Intelligenz vermuten lässt. Für westliche Gläubige bleibt allerdings die Frage nach einem persönlichen Gottähnlichen Wesen. In welcher Beziehung steht dieser Gott zu den Menschen? Ist dieser Allmächtige kühl distanziert oder leidenschaftlich liebend, ist er gütig oder rachsüchtig? Seit Jahrtausenden beschäftigt die Menschen die Frage, warum ein allwissender, liebender, gütiger und allmächtiger Gott soviel Leid Unschuldiger zulässt. Die Überzeugung bzw. das Erahnen eines göttlichen Wesens ist heute für viele kein Grund mehr sich moralisch zu verhalten. Wenn eine Beziehung zwischen dem unfassbaren Gott und der fassbaren Welt nicht gegeben ist, dann lohnt sich das weitere Nachdenken über seine Existenz nicht. Sich auf das Absolute zu beziehen bleibt immer unbestimmt. Denn ein Gott, der in Wirklichkeit keine Spuren hinterlässt, ist für den Menschen bedeutungslos. Nur der Gott befriedigt den Menschen, welcher des Menschen Wesen enthält und ausdrückt.
Es gibt auch asoziale Religionen der rücksichtslosen Erlebnissteigerung, die ein Göttliches im ich suchen und sich ausleben möchten. Und es gibt die lebensfeindliche Religiosität, die unumwunden die Nachtseiten des Lebens verehrt, schwarze Magie, Satanskulte, Totenbeschwörung und anderes. Religiöse Nekrophilie ist ein ganz besonderer Kick. Wenn es um sog. letzte Wahrheiten geht, neigen die besonders Guten oder die besonders Frommen zu einer streitbaren Mission, zum Kampf gegen Ungläubige oder Andersgläubige. Konflikte zwischen unterschiedlichen Offenbarungen, Überzeugungen, Meinungen, Ideologien, ja ganzer Kulturen werden zu tödlichen Feindschaften. Mit jeder Art von Bekenntnis das nicht der eigenen Kultur entspricht, neigt der Mensch zum Aberglauben oder noch schlimmer, er wird zu einem Ungläubigen. Seit der Neuzeit ist es nicht mehr zwingend, von einem Gott auszugehen, denn es gibt auch andere geistige Denkmöglichkeiten, andere Ideologien. Bei Religionsverlust sucht der Mensch auf andere Weise einen Ersatz. Die Entstehung der Arten wurde bereits durch die Aufklärung und durch Darwin entgöttert. Ideologien und Philosophische Systeme können dann an die Stelle jeder Art von Gottglauben treten.
Wir glauben heute zu wissen, dass quantenphysikalischen Gesetze unseren Kosmos steuern. Ohne jede Spur Gottes oder überirdischen Wesen, eilen Milliarden Milchstrassen mit Milliarden Sonnen durchs All. Auch schwarze Löcher in der Mitte von Galaxien, dunkle Materie und dunkle Energie in den gewaltigen Zwischenräumen, scheinen nicht von Gott und seinen Satrapen gesteuert zu werden. Wir wissen nicht, ob hinter unserem Universum nicht auch weitere aus Antimaterie bestehen. Die befriedigende Magie einfacher Antworten, die daraus entstandenen Religionen, ihre Schamanen und Priester machten das Überleben einer Frage stellenden Wesens ohne Naturwissenschaft erst möglich. Mit der Erkundung was kommen wird und besonders mit Fragen des WOHER, WOHIN und WOZU, entstand die „Grundbefindlichkeit“ menschlichen Daseins (Heidegger).
Fortsetzung im nächsten Heft
