02-12-2009, 15:42
Carl Gustav Jung benennt in seiner analytischen Psychologie zwei Instanzen der Psyche, die ich für besonders themenrelevant halte: Die Persona und den Schatten.
Es handelt sich dabei um Archetypen, angeborene Affinitäten, die mit konkreten Erfahrungen gefüllt werden. Die Persona bezeichnet das Ideal-Selbstbild, der Schatten ihr Gegenteil.
Die Persona meint also jene Vorstellung, wie wir selbst gerne wären und gleichzeitig wie wir von anderen gesehen werden möchten. Der Schatten beinhaltet jene Charakterzüge, die wir zu vermeiden und zu verheimlichen suchen.
Es liegt auf der Hand, dass bei religiösen Menschen die eigene Persona stark mit dem Gottesbild zusammenhängt; auch die Einbindung von vermeintlichen Ansichten beliebter Personen verwundert nicht. Michael Jackson ist sensibel, Jesus ist intelligent, die Deutschen sind fleißig.
Geht es jedoch darum die von der eigenen Idealvorstellung abweichende Meinung anderer zu beschreiben, wechseln wir die psychische Instanz. Der Schatten ist nun angesprochen.
Hervorheben möchte ich dabei das Phänomen der Schattenprojektion. Gerade die an sich selbst ungeliebten Eigenschaften, die im Schatten auf Erfüllung warten, können sich daran manifestieren, sie anderen nachzusagen. Die Italiener sind faul, die Franzosen arrogant, die Atheisten aggressiv.
Eine Projektion findet also nicht nur im positiven Sinne zur Stärkung der eigenen Position sondern auch zur Diffamierung der Position anderer statt, - mit dem gleichen Zweck der Selbsterhöhung.
Wer nachvollziehen möchte, warum mich solche Artikel unheimlich nerven, der betrachte unter diesem Blickwinkel die Überschrift "Christen projizieren ihre eigene Gedankenwelt auf Gott".
Es handelt sich dabei um Archetypen, angeborene Affinitäten, die mit konkreten Erfahrungen gefüllt werden. Die Persona bezeichnet das Ideal-Selbstbild, der Schatten ihr Gegenteil.
Die Persona meint also jene Vorstellung, wie wir selbst gerne wären und gleichzeitig wie wir von anderen gesehen werden möchten. Der Schatten beinhaltet jene Charakterzüge, die wir zu vermeiden und zu verheimlichen suchen.
Es liegt auf der Hand, dass bei religiösen Menschen die eigene Persona stark mit dem Gottesbild zusammenhängt; auch die Einbindung von vermeintlichen Ansichten beliebter Personen verwundert nicht. Michael Jackson ist sensibel, Jesus ist intelligent, die Deutschen sind fleißig.
Geht es jedoch darum die von der eigenen Idealvorstellung abweichende Meinung anderer zu beschreiben, wechseln wir die psychische Instanz. Der Schatten ist nun angesprochen.
Hervorheben möchte ich dabei das Phänomen der Schattenprojektion. Gerade die an sich selbst ungeliebten Eigenschaften, die im Schatten auf Erfüllung warten, können sich daran manifestieren, sie anderen nachzusagen. Die Italiener sind faul, die Franzosen arrogant, die Atheisten aggressiv.
Eine Projektion findet also nicht nur im positiven Sinne zur Stärkung der eigenen Position sondern auch zur Diffamierung der Position anderer statt, - mit dem gleichen Zweck der Selbsterhöhung.
Wer nachvollziehen möchte, warum mich solche Artikel unheimlich nerven, der betrachte unter diesem Blickwinkel die Überschrift "Christen projizieren ihre eigene Gedankenwelt auf Gott".