31-12-2009, 14:27
(31-12-2009, 14:15)alwin schrieb: Bezecihnend ist, daß Burkaträger ganz besonders in einer Tradition verwurzelt sind, was eine Integration in unserer Gesellschaft nicht gerade erleichtert.
Den kausalen Zusammenhang verstehe ich nicht. Es gibt so viele Leute aus Asien, die hierzulande wohnen, daheim ihre eigene Sprache sprechen, ihre Religion ausleben, ihre Häuser und Wohnungen in dem aus ihrem Herkunftsland gewohnten Stil einrichten, aber überhaupt gar keine Integrationsprobleme haben. Unsere Sprache beherrschen, (meist sogar besser als viele Deutsche), ihrer Tätigkeiten nachgehen, Freundschaften zu allen möglichen Leuten (nicht nur Asiaten) haben. Es gibt auch sehr viele Türken, Afghanen (vielfach Exil-Afghanen aus der Talibanzeit), Libanesen, etc. bei denen das so ist. Das Problem mit den Vierteln, wie wir es haben, gibt es in anderen Einwanderungsländern überhaupt nicht. Das, woran es in einigen Familien mangelt, scheint mir, ist sowohl die Deutschkenntnis als auch die Bereitschaft, das Leben in dieser Gesellschaft als ein Gutes zu begreifen. Und da müssen wir nach Gründen suchen; und diese Gründe findet man nicht allein wenn man, so wie ich es in meinem letzten Beitrag getan habe, die Problematik der Türkei anspricht, sondern man muss sich auch selbstkritisch über den Umgang mit Ausländern im Allgemeinen, Türken im Besonderen, befragen, der nun in seinen Anfängen alles andere als rosig war. Und auch heute größtenteils nur medial durch ein massives "Multikulti"-Diktat besteht. Viele Deutsche erscheinen mir manchmal wie Knurrpötte, die eben einfach noch nicht bereit sind, Leute zu integrieren. Das ist die andere Seite der Medaille. "Integration" bedeutet natürlich nicht, dass wir dabei zusehen, wie Frauen daheim erniedrigt werden - aber "Integration" bedeutet, die Traditionen anderer Leute nicht unbedingt als ein "Problem" zu begreifen. Und da hinken wir heftigst hinterher. Demzufolge ist Deutschland vielleicht ein Einwanderungsland - ein "Integrationsland" noch lange nicht.