(02-01-2010, 08:13)Maik schrieb: Extremisten zeichnen sich u.a. dadurch aus das sie nicht die Mitte finden wollen auch dann nicht wenn es angebracht wäre.
Mit Extemismus müssten sich Mormonen ja ganz gut auskennen. Eben habe ich für jemand anderen etwas übersetzt, das um das Mountain Meadows Massaker sich dreht,und der Frage, ob der damalige Mormonenprophet Young darin involviert war.
Zur Erinnerung:
Am 11.September 1857 überfiel ein Trupp,der zum größten Teil aus Mormonen befand, den Treck von Aussiedlern aus Arkansas. Über 120 Menschen über 8 Jahren wurden ermordet, 17 Kinder unter 8 Jahren überlebten, die bei mormonischen Familien untergebracht wurden, während die Beute imZehntenbüro des Bischofs von Cedar City verscherbelt wurde. Später wurden diese Kinder dann gegen ein Lösegeld, das Mormonen "Umkostenbetrag/Unterhalt" nennen könnten, an überlebende Angehörige zurückgegeben.
Der Film "September Dawn" handelt davon.
Ich übersetzte:
Zitat:Bagley zitiert einen Tagebucheintrag, der vom Schwager Brigham Young's, und indischen Dolmetscher, Dimick Huntington, nach einer Sitzung zwischen dem Mormonenführer und den Paiute Chefs am 1. September 1857 gemacht hatte. Der grob formulierte Eintrag scheint, sich auf den Fancher Wagenzug zu beziehen, und weist darauf hin, dass Young die Indianer dazu ermunterte, das Vieh der Gruppe zu stehlen und sie für einen Kampf zu verpflichten. Aber kein Autor deckte schriftlichen Beweis auf, der Young das Gemetzel vom Mountain Meadows befohlen hatte.
(Übersetzung von: 1857massacre.com/MMM/mormon_murder.htm)
Bewise gab es also nicht,jedoch Anhaltspunkte. John D. Lee, ein Ziehsohn Young's und Danite,sagte in seinen "Bekenntnissen" das Folgende:
Zitat:Zur Zeit des Massakers handelten ich und diejenigen, die bei mir waren, kraft ausdrücklicher Befehle von Isaac C. Haight und seinen Mitgenossen in Cedar City. Bevor ich mich zu meinem Auftrag in die Mountain Meadows aufmachte, wurde mir von Isaac C. Haight gesagt, dass seine Befehle an mich das Ergebnis einer vollen Rücksprache mit Colonel William H. Dame und aller Bevollmächtigten wären. Es wäre neu für mich, wenn das Massaker nicht von den Führungsmännern der Kirche entschieden worden wäre, und es ist neu für die Mormonen, diejenigen zu verdammen, die die Tat ausgeführt hatten.(...)
Ich wusste, dass ich zu gehorchen oder zu sterben hatte. Ich hatte kein Verlangen, nicht zu gehorchen, denn damals dachte ich, dass meine Vorgesetzten in der Kirche die Mundstücke des Himmels wären und dass es ein Akt der Frömmigkeit für mich gewesen wäre, jedem Befehl, der mir
von ihnen gegeben worden wäre, zu gehorchen ohne ihn in Frage zu stellen. (...)
Ich fragte ihn, ob es nicht besser wäre, erst nach Brigham Young um Anweisungen zu senden und herauszufinden, was er über die Sache dächte. "Nein", sagte Haight, " das ist unnötig, wir handeln aufgrund von Befehlen.(...)
Nach dem Frühstück machte ich mich zum Aufbruch fertig und Haight sagte zu mir: "Geh, Bruder Lee, und sieh zu, dass den Anweisungen derer, die Vollmacht haben, gehorcht wird, und so wie du hierin gehorsam bist, so wird deine Belohnung im Reich Gottes sein, denn Gott wird diejenigen segnen, die bereitwillig seinem Ratschluss gehorchen und alle Dinge für das Volk in diesen letzten Tagen klarmachen." (...)
Um mich zu rechtfertigen, möchte ich die Fakten meines Gesprächs mit George A. Smith wiedergeben. Zum Ende des Monats August 1857, ungefähr zehn Tage bevor die Kompanie Captain Fanchers, die ihr
Schicksal in Mountain Meadows besiegelte, an jenem Ort eintraf, suchte mich General George A. Smith in einem meiner Heime in Washington City, Washington County, Utah Territorium, auf und bat mich, ihn von Fort Clara über die Pinto-Siedlungen nach Hamilton Fort oder Cedar City mitzunehmen. Er sagte: "Ich bin vom alten Boss Brigham Young hier heruntergeschickt worden,(...)Gott ist auf unserer Seite und wird unsere Schlachten für uns schlagen und unsere Feinde in unsere Hände geben. Brigham Young hat von Gott Offenbarungen empfangen, die ihm das Recht und die Macht geben, den Fluch Gottes auf all unsere Feinde auszurufen, die versuchen in unser Territorium einzumarschieren. (...)
General George A. Smith hatte als militärischer Führer einen hohen Rang inne. Er war einer der Zwölf Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, also wurde er von mir als inspirierter Mann angesehen. Seine Befehle waren mir heilige Gebote, deren Befolgung ich als meine Pflicht ansah, und zwar ohne zu fragen oder zu zögern.(...)
Ich habe bis auf jenen Tag immer geglaubt, dass General George A. Smith damals Süd-Utah besuchte, um das Volk auf das Werk der Ausrottung von Captain Fanchers Aussiedler-Treck vorzubereiten, und jetzt glaube ich, dass er für diesen Zweck durch direkten Befehl von Brigham Young gesandt worden war. Mir wurde von Joseph Wood, Thomas T. Willis und vielen anderen erzählt, dass sie George A. Smith während jener Reise in Cedar City predigen hörten und dass er dem Volk von Cedar City sagte, dass die Aussiedler kommen würden, und er sagte ihnen, dass sie jener Gesellschaft weder Getreide noch Vorräte jeglicher Art verkaufen sollten, da sie ein Pöbelhaufen von Schurken und Gesetzlosen und die Feinde Gottes und des Mormonenvolkes seien. Sidney ittlefield aus Panguitch hat mir erzählt, dass er von der Tatsache wüsste, dass Colonel Wm. Dame Befehle von Parowan an Maj. Haight in Cedar City überbrachte, die Francher-Gruppe auszurotten und
jeden Aussiedler sicher zu töten. Littlefield wohnte damals in Parowan und Dame war der Präsidierende Bischof. Dame hat immer noch alle Frauen, die er will, und ist ein großer Freund Brigham Youngs. Die Kenntnis darüber, was für Gefühle George A. Smith gegenüber den
Auswanderern hatte, und was er mir darüber sagte, dass er ein langes Gespräch mit Haight über dieses Thema hatte, versicherten mir, dass es der Wunsch der Kirchenautoritäten war, dass Francher und sein Treck ausgelöscht werden sollten, und all dies wissend, zweifelte ich damals nicht und ich bezweifle es auch jetzt nicht, dass Haight mit voller Vollmacht von den Kirchenführern handelte und dass die Befehle, die er mir gab, eben die Befehle waren, die zu geben er angewiesen worden war, als er mir befahl, die Indianer aufzuwiegeln und die Auswanderer angreifen zu lassen. Ich handelte während der ganzen Sache so, dass ich mein Handeln als meine religiöse Pflicht betrachtete, und wenn das, was ich tat ein Verbrechen war, dann war es ein Verbrechen der Mormonenkirche (...) Gefunden in: .mormonismus-online.de/index.php?inc=johndlee.htm
Ist das der (religiöse) Extremismus, den du meinst?
