02-01-2010, 16:27
(02-01-2010, 12:52)humanist schrieb: Um die Sache wirklich zu verstehen, muss man noch etwas Analyse betreiben und sich ein paar Fragen stellen.
1. Was wollen die neuen Atheisten erreichen und warum?
2. Wie gehen sie dabei vor?
Erst dann kann man eine Bewertung ihrer Vorgehensweise abgeben.
zu 1:
- Atheisten möchten in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.
Durchaus berechtigt, da sie mit 1/3 der Bevölkerung keine unbedeutende Gruppe darstellen.
- Sie fordern die gesetzlich vorgeschriebene Säkularisierung (Trennung von Staat und Kirche) ein.
Die Symbiose zwischen Staat und Kirche ist noch zu deutlich. Der Staat bevorzugt die Kirche und die Kirche mischt sich in Politik ein.
- Sie möchten Aufklärung und Bildung vorantreiben und stehen für die Durchsetzung der Menschenrechte und Gleichbehandlung ein.
zu 2:
- Atheistische und humanistische Vereine und Stiftungen leisten pressewirksame Öffentlichkeitsarbeit.
Es gibt Aktionen, Informationsstände, Flyer, Veranstaltungen und Vorträge. Man könnte es den organisierten Teil der Bewegung nennen.
Damit tragen sie natürlich auch (zunehmend erfolgreich - die Presse interessiert sich vermehrt für ihre Meinung) zur Meinungsbildung bei, wobei Atheisten keine gesamtgesellschaftlich repräsentativen Meinungsführer stellen.
- unabhängige Atheisten helfen dabei mit (Blogs, Youtube-Videos, Twittermeldungen, Demos etc.). Das allerdings weitestgehend unorganisiert.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]

