12-03-2004, 09:53
Dieses Thema bewusst bei Interreligiös, weil Mission meist 2 Glaubensüberzeugungen berührt.
Wie unschwer zu erkennen ist, geht es auch um die derzeitige Diskussion hier bezüglich des Judentum-Forums.
Schaun wir mal. Ich schrieb zum Beispiel in einem posting folgendes:
Die christliche Sichtweise ist ja folgende:
Der christliche Glaube führt ausschließlich zu Gott, denn nur Jesus ist der Weg. Wenn man insofern nicht missioniert, verbaut man dem anderen möglicherweise das ewige Leben. Das Unterlassen der Missionierung ist für Christen folglich eine heikle Sache.
Ist allein dieser Satz schon Missionierung?
Wo unterscheidet sich Missionierung von der Darstellung des Glaubensinhaltes?
Vorausgesetzt, man will über die Religionsgrenzen hinaus theologisch diskutieren, muss es möglich sein, seine Glaubensinhalte darzustellen. Ein Christ muss deshalb z.B. darüber sprechen dürfen, was für ihn (!) Jesus bedeutet.
Das schwierige dabei ist, dass diese Darstellung rein theoretisch (ich glaube nicht, dass Überzeugung im Glauben so einfach ist) zu einer Missionierung führen könnte. Aber wie stark wäre in diesem Fall der andere Glauben gewesen, wenn es nur so wenig bedarf?
Für mich ist bei Missionierung ganz entscheidend die Absicht. Meine Worte müssten darauf abzielen, den anderen bekehren zu wollen, sie müssten darüber hinausgehen, meine Meinung (auch offensiv) darzustellen.
Die Schwierigkeit ist, dass Absichten, insbesondere im Internet, nicht immer klar erkennbar sind. Erkennbar ist Mission allenfalls daraus, dass auf Erwiderung nicht eingegangen wird, dass nur die eigenen Thesen heruntergebetet werden. Aber eine klare Erkennungsmöglichkeit ist das nicht.
Die einzige Lösung, die mir dazu einfällt:
Entweder diese Diskussionen ganz lassen (dann wäre dieses interreligiöse Board allerdings überflüssig) oder aber sie zu führen, krasse Missionierung zu untersagen, aber eben auch in Kauf zu nehmen, dass jemand hier tatsächlich aus Überzeugung seinen Glauben wechselt.
Wer sind wir, das jemanden verbieten zu wollen?
Tschüss
Jörg
(weiterhin nachdenklich. Ist ein schwieriges Thema und ich habe diesbezüglich wirklich nicht die Weißheit mit Löffeln gegessen)
Wie unschwer zu erkennen ist, geht es auch um die derzeitige Diskussion hier bezüglich des Judentum-Forums.
Schaun wir mal. Ich schrieb zum Beispiel in einem posting folgendes:
Die christliche Sichtweise ist ja folgende:
Der christliche Glaube führt ausschließlich zu Gott, denn nur Jesus ist der Weg. Wenn man insofern nicht missioniert, verbaut man dem anderen möglicherweise das ewige Leben. Das Unterlassen der Missionierung ist für Christen folglich eine heikle Sache.
Ist allein dieser Satz schon Missionierung?
Wo unterscheidet sich Missionierung von der Darstellung des Glaubensinhaltes?
Vorausgesetzt, man will über die Religionsgrenzen hinaus theologisch diskutieren, muss es möglich sein, seine Glaubensinhalte darzustellen. Ein Christ muss deshalb z.B. darüber sprechen dürfen, was für ihn (!) Jesus bedeutet.
Das schwierige dabei ist, dass diese Darstellung rein theoretisch (ich glaube nicht, dass Überzeugung im Glauben so einfach ist) zu einer Missionierung führen könnte. Aber wie stark wäre in diesem Fall der andere Glauben gewesen, wenn es nur so wenig bedarf?
Für mich ist bei Missionierung ganz entscheidend die Absicht. Meine Worte müssten darauf abzielen, den anderen bekehren zu wollen, sie müssten darüber hinausgehen, meine Meinung (auch offensiv) darzustellen.
Die Schwierigkeit ist, dass Absichten, insbesondere im Internet, nicht immer klar erkennbar sind. Erkennbar ist Mission allenfalls daraus, dass auf Erwiderung nicht eingegangen wird, dass nur die eigenen Thesen heruntergebetet werden. Aber eine klare Erkennungsmöglichkeit ist das nicht.
Die einzige Lösung, die mir dazu einfällt:
Entweder diese Diskussionen ganz lassen (dann wäre dieses interreligiöse Board allerdings überflüssig) oder aber sie zu führen, krasse Missionierung zu untersagen, aber eben auch in Kauf zu nehmen, dass jemand hier tatsächlich aus Überzeugung seinen Glauben wechselt.
Wer sind wir, das jemanden verbieten zu wollen?
Tschüss
Jörg
(weiterhin nachdenklich. Ist ein schwieriges Thema und ich habe diesbezüglich wirklich nicht die Weißheit mit Löffeln gegessen)