10-01-2010, 02:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-01-2010, 02:20 von DureeTotale.)
(10-01-2010, 01:34)Ekkard schrieb: Bei vielen gewordenen Atheisten findet man denn auch genau diese Argumentation wieder. Weil man die diversen Bekenntnisse nicht mehr als glaubwürdig empfindet, schmeißt man "Glaube" weg und geht den Weg der anderweitigen Rechtfertigung - besonders gegenüber den gläubig Gebliebenen.
In Anbetracht des Thread-Themas scheinst du zu unterstellen, dass sich die Unglaubwürdigkeit z.B. der biblisch-christlichen Verkündigung für diejenigen, welche diese Verkündigung für unglaubwürdig erachten, im Wesentlichen daraus speist, dass sich die reale Historizität der meisten in der Bibel geschilderten Begebenheiten nicht nachweisen lässt. Das mag in diesem oder jenem Einzelfall wohl so sein. Mehrheitlich aber spielen solche Erwägungen bei der Kritik bzw. der Ablehnung der biblischen Botschaft, wenn überhaupt, dann eine ausgesprochen untergeordnete Rolle.
Und auch aus den hier zu lesenden kritischen Einwendungen gegen die biblisch-christliche Verkündigung geht das ziemlich deutlich hervor. Du schägst also eigentlich einen deiner eigenen Vorstellungswelt entsprungenen Strohmann...
(10-01-2010, 01:34)Ekkard schrieb: Für mich ist Glaube etwas völlig anderes, nämlich die Anerkennung von Werhaltigkeit bestimmter gesellschaftlicher Regeln, Anstand, Nachsicht, Achtsamkeit, Versöhnung/Vergebung, Hilfe, Engagement. Das sind meine "Heiligtümer" im Blick auf etwas Großes, Ganzheitliches, vertreten und verkündet von Christus. Dessen kleinste Zelle ist die Gemeinde.
Angesichts dieser Einlassung muss ich dir zum wiederholten Male einen recht eindimensionalen Moral-Dünkel-Reflex vorwerfen. Denn dass "die Anerkennung von Werhaltigkeit bestimmter gesellschaftlicher Regeln, Anstand, Nachsicht, Achtsamkeit, Versöhnung/Vergebung, Hilfe, Engagement" usw. etwas wären, worauf theistische Phantasien (welche man in deinem speziellen Falle ja nicht einmal mehr wirklich "theistisch" nennen kann) ein irgendein Monopol hätten, gehört in die allerletzte theistische Grusel-Propaganda-Mottenkiste.
Großspurige und wohlkingende moralische Forderungen aufzustellen, ist die mit Abstand leichteste ethische Übung überhaupt. Spreu und Korn trennen sich allerdings erst, wenn es ans Begründen dieser Forderungen geht. Und da macht die biblisch-christliche Verkündigung eine wirklich traurige Figur - weshalb sich auch die immer als "bedauerliche Entgleisungen" schöngeredeten Übel der Geschichte des organisierten Bibel-Christentums bei näherem Hinsehen als bisweilen geradezu unausweichliche Ereignisse erweisen...

