12-01-2010, 20:22
(12-01-2010, 10:30)petronius schrieb: jeder hat seine individuellen moralvorstellungen. allgemein verbindlich aber kann nur eine im konsens gefundene moral sein
Ok, verstehe was du meinst. Aber das eine allgemeine Moral im Konsens gefunden wird lässt sich nicht beweisen. Gesetz sind nicht gleichzusetzen mit Moral, können zwar auf diesen Aufbauen, müssen es aber nicht (z.B. drittes Reich)
Zitat:Da wir unsere Moralvorstellungen laut dir selbst bestimmen und somit ändern können, sind sie nicht fest und haben damit keinen Anspruch auf Gültigkeit
(12-01-2010, 10:30)petronius schrieb: völliger quatsch. auch gestze sind änderbar und verlieren deshalb nicht ihren "Anspruch auf Gültigkeit"
Dein Argument war, dass bestehende Naturgesetze nicht als allgemein gültig angenommen werden dürfen da sie falsifizierbar sind. Sie haben daher keinen Anspruch auf Gültigkeit, sondern lediglich darauf der Wahrheit am nahesten zu kommen. Wenn du nun behauptest, dass jeder Mensch individuelle Moralvorstellungen hat, sind diese natürlich auch durch ihn änderbar (wäre dies nicht so müsste es einen Richtwert geben), verlieren dabei aber genauso ihren Gültigkeitsanspruch wie die Naturgesetze. Wenn du jetzt meinst, dass hätte nichts mit einander zu tun, so irrst du dich. Wenn wir festlegen, dass etwas falsifiziert (also geändert) werden kann, so kann es keinen Anspruch auf Gültigkeit haben. Hat es aber keinen Anspruch auf Gültigkeit, so müssen wir uns auch nicht danach richten (auch nicht der eigenen Moral) Logisch, oder? Diesen Gedanken musst du dann aber schon allgemein benutzen, nicht nur bezogen auf die Naturwissenschaften. Wenn du nun aber auf der anderen Seite behauptest diese Moralvorstellungen würden durch rationales Denken entstehen ala: "weil du einfach die banale einsicht hast, daß, was für dich "schlecht" wäre, natürlich auch für andere "schlecht" ist" (dein Zitat, bei welchem du auf Nachfrage meinerseits sagtest dass sei deine Meinung), so müssen wir davon ausgehen, dass sie nicht geändert werden können, da sie auf Logik beruhen (ich weiß das etwas mir gegenüber schlecht wäre, tue es also auch keinem anderen an). Wäre dies der Fall, so müssten aber alle Menschen auf der Erde die selben Moralvorstellungen haben, da diese Logik sehr einfach ist und es jedem Menschen zuzutrauen ist, so viel rationales Denken aufzubringen. Aber es gibt z.B. Diktatoren die morden, obwohl sie selber nicht wollen, dass man sie ermordet.
Ich will damit sagen dass die Moral nicht gleichzeitig auf der einen Seite etwas individuelles sein kann, dass sich an nichts größerem orientiert (aufgrund der Tatsache dass sie dann keinen Bestand hätte, auch nicht für mich selbst) und auf der anderen Seite ein rationales Denkmuster wie du es oben beschrieben hast (da hierbei das individuelle verloren geht). Es schließt sich gegenseitig aus.
Desweiteren haben Gesetze keinen Anspruch auf immerwährende Gültigkeit, höchstens für einen Augenblick, ähnlich wie noch nicht falsifizierte Naturgesetze (du erinnerst dich?). Begründest du deine Vorstellung aber mit rationalem Denken, so kann man davon ausgehen, dass diese immer Bestand haben, sie sind dann aber nicht mehr individuell (da sie ja auf Logik zurückzuführen sind und Logik nicht individuell ist)
(12-01-2010, 10:30)petronius schrieb: welche art toleranz erwartest du dir von mir? deinen glaubenssätzen kritiklos zuzustimmern?
du erzählst hier, wie du dir die dinge erträumst, ich verweise darauf, wie die dinge sind. was hat das mit (fehlender) toleranz zu tun?
Vieleicht solltest du dich allmählich von deinem Schwarz-Weiß-Denken verabschieden. Wenn ich sage "etwas mehr Toleranz" schlussfolgert das nicht automatisch "stimme mir kritiklos zu". Es gibt auch noch Farben dazwischen. Desweiteren ist dein obiger Satz ein gutes Beispiel. Du unterstellst mir dass ich träumen würde und du wach wärst und die Realität erkennst. So ein Satz bringt eine konstruktive Diskussion nicht voran. Er dient lediglich dazu den Gegenüber zu demoralisieren, da seine Denkweise als dümmlich und naiv (halt träumerisch)dargestellt wird. Und falls du dich gleich wieder aufregst und sagst dass würde alles nicht stimmen, sag ich dir: so kommt es aber an. Und eine solche Bemerkung lässt sehr wohl auf fehlende Toleranz schließen. Der Ton macht die Musik

(12-01-2010, 10:30)petronius schrieb: und jetzt werden mir deine wortverdreherein endgültig zu blöd
Ich bin halt der Meinung in einer Diskussion muss man seinen Standpunkt an immer wieder neuen Fragen und Denkrichtungen messen und gegebenenfalls auch verwerfen. Mit Wortverdrehereien hat dies nix zu tun.