28-01-2010, 13:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-01-2010, 13:10 von Hikikomori.)
Nun, ich bin Atheist aber auch ich denke daß es eine Basismoral wenn man so will gibt. Aber weder will ich meine Moral, und ich denke auch nicht daß Grundi das möchte, als allgemeingültige, verpflichtende Moral festlegen oder gar aufzwingen. Was sowieso unmöglich ist und alleine der Versuch muß lächerlich scheinen. Man kann lediglich das Gesetz an die vorherrschende gesellschaftliche Moral anpassen, aber ich spreche eigentlich immer von persönlichen ethischen Maßstäben wenn ich von Moral spreche, und nicht von sozialen.
Es gibt Forschungen zur Ethik die teilweise recht komplexe moralische Fragestellungen in unterschiedlichen Kulturen untersuchen und dabei festgestellt haben daß Menschen, ob nun in Europa oder in einem von der Zivilisation nahezu unberührten Stamm im Amazonas, diese Fragen auf äusserst ähnliche Weise und mit analoger Verteilung beantworteten.
Das läßt zum einen darauf schließen daß Menschen nicht nur einen identischen Weg haben Moral überhaupt zu entwickeln sondern daß sie dabei auch annähernd in die gleiche Richtung tendieren. Die Tatsache daß nicht alle Menschen die Fragen gleich beantworten läßt weiterhin den Schluß zu daß es eben keine absolut identische oder gar verpflichtende Moral gibt sondern daß wir hierbei ähnlich wie bei allem anderen unsere Persönlichkeit und unsere Erfahrungen einflechten.
Aber alleine die Tatsache daß wir über Kulturen hinweg trotzdem noch so ähnlich in dieser Beziehung sind läßt meines Erachtens den Schluß Moral sei per se völlig beliebig genausowenig zu wie man annehmen kann jeder Mensch würde in ethischer Hinsicht durch einen inneren Kompaß auf einen moralischen Nordpol gelenkt und müßte gegen diese innere Stimme handeln wenn er davon abweichen wollte.
Aber ich denke daß es unbestreitbar ungefähr nach Norden geht, um bei meiner Metapher zu bleiben. Insofern kann ein Gesetz und im gesellschaftlichen Konsens verbreitete Ansicht zu guter Moral zwar ziemlich beliebig sein, aber eben nur ziemlich. Um sie gänzlich auszuschalten haben Menschen in der Vergangenheit oft genug Hebel benutzt, was bei völlig beliebiger Moral ja nicht nötig wäre. Die Entmenschlichung und Gleichsetzung mit einem parasitären Tier der Juden durch die Nazis zum Beispiel. Es wurde auch in Verbindung mit der Schürung von Angst vor Partisanenangriffen darauf hingewiesen daß Juden und Slawen keine Menschen sondern eher bösartige Tiere wären um die Soldaten an der Ostfront zu enthemmen. Ähnliche Mechanismen waren auch bei den erwähnten Azteken vorhanden, da bin ich mir sicher.
Das hat leider sehr gut funktioniert, was nicht gerade für die Menschheit in ethischer Hinsicht spricht und einen Hinweis darauf gibt daß gesellschaftliche wie persönliche Moral ein schwaches Pflänzchen ist das leicht verbogen oder zerstört werden kann. Man muß schon aktiv dafür sorgen daß es sich entwickeln kann, als Gesellschaft und als Erzieher, bis sie irgendwann gefestigt ist.
Das ist natürlich umso leichter je voller der Bauch und je höher das Gefühl von Sicherheit ist, obwohl Altruismus auch und vielleicht besonders dann hervorzutreten scheint wenn die Zeiten schlecht sind.
Es gibt Forschungen zur Ethik die teilweise recht komplexe moralische Fragestellungen in unterschiedlichen Kulturen untersuchen und dabei festgestellt haben daß Menschen, ob nun in Europa oder in einem von der Zivilisation nahezu unberührten Stamm im Amazonas, diese Fragen auf äusserst ähnliche Weise und mit analoger Verteilung beantworteten.
Das läßt zum einen darauf schließen daß Menschen nicht nur einen identischen Weg haben Moral überhaupt zu entwickeln sondern daß sie dabei auch annähernd in die gleiche Richtung tendieren. Die Tatsache daß nicht alle Menschen die Fragen gleich beantworten läßt weiterhin den Schluß zu daß es eben keine absolut identische oder gar verpflichtende Moral gibt sondern daß wir hierbei ähnlich wie bei allem anderen unsere Persönlichkeit und unsere Erfahrungen einflechten.
Aber alleine die Tatsache daß wir über Kulturen hinweg trotzdem noch so ähnlich in dieser Beziehung sind läßt meines Erachtens den Schluß Moral sei per se völlig beliebig genausowenig zu wie man annehmen kann jeder Mensch würde in ethischer Hinsicht durch einen inneren Kompaß auf einen moralischen Nordpol gelenkt und müßte gegen diese innere Stimme handeln wenn er davon abweichen wollte.
Aber ich denke daß es unbestreitbar ungefähr nach Norden geht, um bei meiner Metapher zu bleiben. Insofern kann ein Gesetz und im gesellschaftlichen Konsens verbreitete Ansicht zu guter Moral zwar ziemlich beliebig sein, aber eben nur ziemlich. Um sie gänzlich auszuschalten haben Menschen in der Vergangenheit oft genug Hebel benutzt, was bei völlig beliebiger Moral ja nicht nötig wäre. Die Entmenschlichung und Gleichsetzung mit einem parasitären Tier der Juden durch die Nazis zum Beispiel. Es wurde auch in Verbindung mit der Schürung von Angst vor Partisanenangriffen darauf hingewiesen daß Juden und Slawen keine Menschen sondern eher bösartige Tiere wären um die Soldaten an der Ostfront zu enthemmen. Ähnliche Mechanismen waren auch bei den erwähnten Azteken vorhanden, da bin ich mir sicher.
Das hat leider sehr gut funktioniert, was nicht gerade für die Menschheit in ethischer Hinsicht spricht und einen Hinweis darauf gibt daß gesellschaftliche wie persönliche Moral ein schwaches Pflänzchen ist das leicht verbogen oder zerstört werden kann. Man muß schon aktiv dafür sorgen daß es sich entwickeln kann, als Gesellschaft und als Erzieher, bis sie irgendwann gefestigt ist.
Das ist natürlich umso leichter je voller der Bauch und je höher das Gefühl von Sicherheit ist, obwohl Altruismus auch und vielleicht besonders dann hervorzutreten scheint wenn die Zeiten schlecht sind.