(20-02-2010, 21:45)Gundi schrieb:(20-02-2010, 21:06)Hikikomori schrieb: Im Ernst, was erwartest Du von einem Interview das noch dazu geschnitten wurde? Ausserdem verkennst Du die Intention hinter seinen drastischen Beispielen, er wollte mit dem Ehebrecher-Beispiel nur aufzeigen daß die Behauptung wir hätten unsere Moral unserem Glauben zu verdanken die oft auch hier vorgebracht wird schlicht unsinnig ist.
Er hat gesagt dass wenn man die Bibel als moralische Grundlage nimmt, man heute noch steinigen dürfe. Damit greift er doch aber lediglich den Fundamentalismus an, welcher die Bibel so nimmt wie sie geschreiben steht
richtig. er greift den fundamentalismus an (was ja imho noch nicht heißt, daß alle gläubigen fundamentalisten sein müßten und jene "moralwerte" aus der bibel zögen, welche diese natürlich auch "hergibt")
Zitat:Das Problem ist aber dass das Thema Religion nicht so einfach in einem Beitrag abgearbeitet werden kann und das ein Diskurs in diesem Zusammenhang unumgänglich ist
ein problem des medialen formats. ist es dem autor anzulasten, welcher diskurs daraus folgt?
z.b. eine ablehnung desselben, weil man dem religionskritiker a priori polemik und damit diskursunfähigkeit unterstellt?
Zitat:Du hast recht, er geht lediglich den Kreationismus und Fanatismus an. Aber er bringt es so rüber als wäre der Kreationismus die einzige Form religiösen Glaubens und auf die stürzt er sich
nun fragt sich aber auch, warum nichtkreationisten und nichtfanatiker unter den gläubigen sich solidarisch mitangegriffen fühlen, anstatt die gelegenheit zu nutzen, sich von eben jenen fundamentalisten, die dawkins ja tatsächlich angreift, zu distanzieren
Zitat:Das es eben auch Gläubige gibt, die die Evolutionstheorie anerkennen und den Naturwissenschaften vertrauen, kommt in seinen Beiträgen nie vor
sie sind ja wohl auch nicht adressaten dieser kritik
Zitat:Das fördert aber keine sinnvolle Diskussion über Religion
warum? wenn ein aspekt der glaubenswelt (zu recht) kritisiert wird, warum kann es dann nicht aufgabe der gläubigen sein, die anderen aspekte dagegenzustellen, um damit den diskurs zu eröffnen? ist es aufgabe des kritikers, auch gleich die verteidigungsargumente der von der kritik noch nicht mal direkt angesprochenen vorwegzunehmen?
natürlich sind dawkins ausführungen und ansichten nicht über kritik erhaben. kritik ist nötig und erwünscht. sie soll nur sachlich sein und nicht der auseinandersetzung ausweichen, indem der diskurs mit dem kritiker pauschal verweigert wird
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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