28-02-2010, 22:23
(28-02-2010, 21:19)Gundi schrieb: Für ihn (Kant) ist Würde daher kein gesellschaftlicher Konsens, sondern jedem Menschen innewohnend.So beschrieben, müsste Würde eine objektiv, also durch Messung (oder sonstige Prüfung) für jedermann feststellbare Eigenschaft sein. Als Beispiel sei die spektrale Verteilung der Hautfarbe genannt, deren Summeneigenschaft wir "weiß", "braun", "bronze" oder "schwarz" nennen.
Prüfbar wäre zum Beispiel das Vorhandensein eines Zentralnervensystems mit besonders leistungsfähigem Gehirn. Aber "Würde" ist doch damit nicht gleichbedeutend - auch nach Kant oder Schiller nicht, sondern mit bestimmten Schaltzuständen, die einem anderen Wesen gelten. Also bewegen wir uns im Bereich der "Software" und damit bei Vorstellungen, die trainiert werden und damit definitionsgemäß "flexibel" und von Individuum zu Individuum verschieden sind.
Ich sehe immer noch nicht, wie daraus die "objektive Eigenschaft" eines Menschen, eines sonstigen Wesens oder von Baudenkmälern werden soll. Wohlgemerkt: eine Eigenschaft der Dinge selbst und nicht eine Denkweise des Menschen über Dinge. (Ich nannte dies ein "Urteil".)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

