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organisierte ex-muslime
#30
Hi allerseits :)
Zitat: Artist: aber letzten (en)des kann man doch die bildung so einer organisation nicht absprechen oder?
Zitat:Petronius: nein, sicher nicht. und das wäre auch in keiner weise mein anliegen.
ich frage mich nur, wie dieser zentralrat sich legitimiert, welche zwecke er verfolgt und inwiefern sein agieren diese auch befördert
- es ist kein juristisch geschuetzter Titel, sich "Zentralrat" zu nennen. Gewiss, als ich die Nachricht hoerte von einem Zentralrat der Ex-Muslime, war ich auch etwas erstaunt.
Der "Zentralrat der Muslime in Deutschland" ist im Internet www.islam.de und war mir schon laenger bekannt, hin und wieder kamen sie auch mal im Fernsehn zu Wort. Das sind am ehesten Sunniten mit Tuerkei-Hitergrund, was ich in 2001 als erstes feststellte, aber willens, ein Dachverband fuer alle Muslime in Deutschland zu werden, wovon eben die meisten Tuerkei-Hintergrund haben. Es sind auch Deutsche darin, die zum Islam schon vor langer Zeit konvertierten, z.B.Ayyub Koehler, ein aelterer Ministerialrat a.D. im Vorstand.

Sie haben damals eine "Charta" online vorgestellt, die die Mitglieder dieser "Dachorganisation aller Muslime in Deutschland" zu akzeptieren erhofft wurden, worin man sich als Buerger (bzw.auch als Gast zwecks Arbeit u.a.) in der Demokratie Deutschland verpflichtete, die dt.Gesetze auf jeden Fall zu respektieren und zu halten, und auch ein Bestreben, islamischen Religions-Unterricht in Schulen abzuhalten, wie Christen und Juden ihrerseits das auch haben.

Die Website damals war noch nicht auf andere Muslime als die tuerkischen Sunniten und deren dt.Konvertiten ausgerichtet. An Mitgliedern hatten sie noch nicht bedeutend viele, ich meine, die Rede war von 2-3'000 (Stand war 2001: ca.3 Mio Muslime, zumeist aus der Tuerkei her, in Deutschland, seit ca.1995 sprunghaft von vorher ca.1 Mio angewachsen).

Beim parallelen Ueberlegen schien mir dies recht lobens-wert, aber wenig aussichtsreich, denn a) sind im Land doch viele Derivationen des Islam und b) wollen nicht alle Menschen muslim.Herkunft das als Religion sonderlich intensiv ausueben. In den Heimaten gehoerte es zur Umgebungs-Kultur und hier in der Fremde ("Diapora") mischt es sich mit Folklore, die zu jenen Regionen "gehoert", teils war man ja eben auch weggezogen nach hier, wo der Islam mehr schon neo-shiitisch unterwandert und beunruhigt wurde, politisch "nutzbar" gemacht zu werden (Iran unterhaelt in der Hinsicht starke Missionierungs-Bestrebungen fuer die "Revolutionaeren Garden nach Khomeini")
- also (soweit ich es wahrnahm) man wollte eben nicht militant-islamisch, nicht-Qur'an-belesen und "theologischer" werden, und schon gar nicht, vorrangig als Muslim statt als Herr, Frau oder Kind Soundso angesprochen und betrachtet werden, sondern sein Leben mit Arbeit, Schule und Alltag individuell gestalten wie andere hierzulande auch und traf sich eher landsmannschaftlich mal mit anderen Muslimen, z.B.zum Zucker-Fest-Tag oder Bairam (Ende des Ramadan-Fastenmonats).

Nicht wenige "Tuerken" in Deutschland waren ja Armenier, die eigentlich Christen waren, als die Verfolgung sie (1905 ungefaehr) noetigte, sich aeusserlich dem "tuerkisch-irakischen" Islam anzuschliessen, die hofften, in der BRD einfach wieder frei zu sein, wie sie es halten wollen, wurden aber bald grad hier auch von den radikalen "Grauen Woelfen" als "Tuerken" "entdeckt" und unter Druck gesetzt und trauten sich nun auch nicht hier,
ihren Glauben frei zu waehlen.

Nicht wenige Perser, Iraker, Syrer, Libanesen, Jordanier, Marokkaner etc. hierzulande gehoerten ja frueher auch nie zu den Shiiten, und flohen nach der Khomeini-Revolution vor der Zwangs-Normierung als Muslime.
Sie konnten ja von Haus aus Baha'i oder Sunniten oder verweltlicht, agnostisch, atheistisch oder auch juedisch oder christlich sein und hofften, hier frei zu sein. Einige kamen wegen ihrer qualifizierten Berufe schon lange vorher ins Land, fuer eine Zeit lang oder fuer immer, und dann kam eine Welle Geflohene und Vertriebene zusaetzlich.

Was sollte diese an einem Dachverband fuer Muslime tuerkischer Genese interessieren?
Dann passierte der Intifada-Aufstand, das WTC-Attentat, Bomben in London und Madrid, Einwanderer-Aufruhr ganzer Stadtteile in Frankreich und Schweiz, und dann das Karikaturen-Debakel und die Medien widmeten sich so stark den Aktivitaeten moerderischer Gruppen, die es "Islam" nennen, wenn sie mit Attentaten und "Suicid-Bombern" prunken, dass es nicht mehr so einfach unbeachtet blieb, falls man auch nur besonders schwarzhaarig war und aus einem "dieser" Laender stammte.

Ich meine, mit "Tag der offenen Moschee" war auch nicht grad diesen allen geholfen, auch nicht mit einem Dachverband und seiner geplanten Charta, auch ist es unvermeidlich, dass die einen "Integration" brauchen, die andern aber laengst erledigt zu haben meinten - nun aber sich mit aufgefordert sehen, sich zu integrieren ("politisch korrekt") - oder, wie auch immer man seinen Weg bisher gegangen war, grob mit "geh dahin wo du herkommst" angepoebelt zu werden.

Nicht anders wie Uebergewichtige und Raucher neuerdings von irgendwem, der schlechte Laune hat, einfach-so angemotzt werden, kann ein Bosnier oder ex-Jugoslave, Spanier oder Sizilianer, ob arbeitslos, Sportler, Musiker, Stipendiat, Architekt, Journalist, Politiker oder Facharzt hierzulande ganz ohne sein Zutun inzwischen irgendwo "Nigger" geschimpft werden - oder Schlimmeres (kann passieren und passiert auch, nicht dass es etwa kann =duerfte) - Kurden werden neuerdings auch als "Zionisten" beschimpft - ich fuerchte, da steckt keine Art Wissen oder auch nur Wissenswunsch hinter, sondern einfach nur die vage Idee, irgendwem, den man nicht sonderlich kennt, grad mal eben "irgendwie" mit etwas weh zu tun.

Unter den Moeglichkeiten, sich hierauf "irgendwie" reagierend zu verhalten, gibt es eben nun auch die Idee, sich als "Zentral-Verband fuer Ex-Muslime" ganz vom selbst gelebten Islam zu distanzieren.

Ob effizient oder nicht - das ist eher die Frage dieser, die es so waehlen, sich zusammenzutun, ich denke, einfach um ihre Meinungs-und Glaubens-Freiheit politisch-publizistisch in einer Demokratie-Palette anzubieten. Es spricht vermutlich nur eine gewisse Schicht der Betreffenden an. Aber gerdezu schaden wird es auch nicht, denn da seh ich keine "gemeinsame Sache" all derer, die ich erwaehnte.

mfG WiT :)
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organisierte ex-muslime - von petronius - 26-02-2010, 11:04
RE: organisierte ex-muslime - von K - G - B - 27-02-2010, 06:30
RE: organisierte ex-muslime - von petronius - 27-02-2010, 09:43
RE: organisierte ex-muslime - von elTopo - 03-03-2010, 06:00
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RE: organisierte ex-muslime - von elTopo - 04-03-2010, 07:14
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RE: organisierte ex-muslime - von Artist - 04-03-2010, 19:26
RE: organisierte ex-muslime - von petronius - 04-03-2010, 20:48
RE: organisierte ex-muslime - von Artist - 10-03-2010, 20:29
RE: organisierte ex-muslime - von petronius - 10-03-2010, 21:44
RE: organisierte ex-muslime - von WiTaimre - 05-03-2010, 04:17
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RE: organisierte ex-muslime - von WiTaimre - 16-03-2010, 05:12
RE: organisierte ex-muslime - von petronius - 16-03-2010, 12:55

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