16-03-2010, 23:42
(16-03-2010, 22:41)humanist schrieb: ... Aber alleine die Aussage, Gott habe den Menschen nach seinem Ebenbild geformt, legt doch nahe, dass der Christengott konkrete Eigenschaften haben muss.Muss ER? Nach meinem Verständnis können wir Gott nicht kommunizieren, ohne konkrete Symbole. Zweifellos. Doch ist die Gottesvorstellung dem Grunde nach eine über alle Bilder erhabene 'Konvention', so ähnlich, wie wir von 'Realität' reden, aber im Grunde die Gesamtheit der sinnlich wahrgenommenen Nachrichten in unserem Gehirn meinen. Von diesen besteht nur die Annahme, dass dahinter ein konsistente Welt steckt.
Bei 'Gott' meinen wir die Gesamtheit der Nachrichten aus der Welt der Werte und Sinngebungen, der Regeln und Verantwortlichkeiten, von Kult und Ritus - just eine der (möglichen) Vorstellungen, welche die Gesellschaft zusammenhält. Bestes Beispiel ist das Judentum. Was wären denn aus den Alten Israeliten geworden ohne den 'Ewigen' und die daran hängende Tradition? Oder umgekehrt: Was ist aus den "Philistern" geworden, von denen man kaum noch etwas weiß?
(16-03-2010, 22:41)humanist schrieb: Ein Pantheist kann so gesehen kein Christ sein.Also Christ ist zunächst einmal jeder, der (im Sinne der christlichen Kirchen) getauft ist und sich zum christlichen Glauben bekennt. Vom Gottesbild ist die Eigenschaft, ein Christ zu sein, nicht abhängig.
Wenn Religionsgemeinschaften tatsächlich so entartet sein sollten, dass sie zur Gefahr für die Gesellschaft oder gar der ganzen Menschheit werden, dann könnte sogar der Atheismus die einzig rettende Vorstellung werden. Das hängt davon ab, was die Religionen an Frieden zu schaffen vermögen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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