18-03-2010, 10:40
(18-03-2010, 01:45)Ekkard schrieb: Mein Glaube ist die Grundüberzeugung, dass unser geistiges Dasein in einem Großen Ganzen geborgen ist. Meine Frage ist, wie man sich dieser Ganzheit sprachlich annähern kann, ohne in die philosophischen Fallen zu tappen, die ich in meinem vorigen Post beispielhaft aufgezählt habe
meine antwort ist: nicht, indem man dann von "gott" spricht (was natürlich ganz andere assoziationen auslöst)
Zitat:Also, ich glaube nicht "an etwas", sondern ich nehme an dieser Ganzheit teil, die sich in den geistigen Aktivitäten der Vielen manifestiert - so wie sich "die Realität" durch Teilhabe an der Vielheit der Sinneseindrücke, der Messergebnisse und Theorien unzweifelhaft festmacht.
So haben höchstens andere mit mir ein Problem, ich aber nicht mit konkreten Gottesvorstellungen oder Gottesverneinungen
mit anderen worten: du glaubst nicht nur nicht an so was wie "gott", sondern so was wie "gott" interessiert dich noch nicht mal. warum du dich dann als christ siehst, verstehe ich nicht
(18-03-2010, 01:45)Ekkard schrieb: Diese sind für mich allenfalls Konstrukte, die in ihrer Vielgestaltigkeit schließlich im Pool der Ganzheit aufgehen.
welcher "Pool der Ganzheit" ebenso wie "unser geistiges Dasein" bzw. dessen "Geborgenheit in einem Großen Ganzen" ja auch derart nichtssagend, wenn auch schöngeistig-verschwurbelt ist (um nicht den begriff der esoterik zu verwenden), daß damit konkret niemand etwas anfangen kann
religiöser glaube ist und bleibt halt schon deshalb privatsache, weil er mangels greifbarer substanz nicht wirklich intersubjektiv vermittelbar ist
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

