02-04-2010, 17:36
(02-04-2010, 13:20)elwaps schrieb: Wenn ich Dich richtig verstehe, beschreibst Du Götter also als nicht greifbare, seelische Zustände des Menschen - also bestimmte Gefühlswelten.
Auch, aber nicht nur.
Es geht schon auch um die Dinge der Außenwelt, aber eben im Hinblick auf die direkte menschliche Erfahrung mit derselben.
Klar : im Endeffekt ist auch jede Beschreibung der Außenwelt etwas, das es nur im Kopf des Menschen gibt. Das gilt aber auch für jedes naturwissenschaftliche Modell.
Die Wissenschaft versucht, einen objektiven Standpunkt einzunehmen, und ist darin auch sehr erfolgreich. Natürlich ist es nicht völlig möglich, da jeder Mensch subjektiv betrachtet.
Aber in der Beschreibung selbst haben Gefühle und persönliche Sichtweisen keinen Platz, während es in der Mythologie in erster Linie um eben Empfindungen geht und kaum um objektivierbare Tatsachen (obwohl ein gewisser Grad der Objektivierung aufgrund menschlicher Gemeinsamkeiten und ähnlicher Erfahrungen natürlich trotzdem vorhanden ist).
Es ist ein anderer Blickwinkel auf die Realität.
Ist die von uns postulierte physikalische Welt, die auch ohne den Menschen auskommt, die eigentliche Realität, oder ist Realität immer das, was sich im menschlichen Bewusstsein abspielt...