03-04-2010, 23:46
(01-04-2010, 21:59)melek schrieb: Im religiös/mythologischen Realitätsverständnis aber wird diese Position lediglich "Gott" oder irgendeiner "Überordnung" zugesprochen.
Ansonsten wird das persönliche Erleben des Menschen und seine subjektive Weltsicht ins Zentrum gerückt.
"Real" ist demnach das, was sich im Bewusstsein des Menschen abspielt.
Es geht in mythologischen Geschichten nicht darum, die "objektive" Realität zu vermitteln, sondern das persönliche Erleben des Menschen in bestimmten Situationen, Gefühlswelten, etc.
das ist ja recht nett, nur hat dann halt jeder seine eigene realität, die mit der der anderen nicht kompatibel ist
imho auch eine art von (schlampigem) solipsismus
Zitat:Hier erkenne ich einen wesentlichen Vorteil des mythologischen Weltbildes :
Es vermittelt auch emotionale Informationen, die den Empfänger nachfühlen lassen, worum es geht
nö - tun sie nicht
ich höre die geschichte vom brennenden dornbusch und denk mir: "was für eine story" - aber was moses fühlte (war er erschrocken, ergriffen, oder hat er nur überlegt, mit welcher räuberpistole er die israeliten für sich gewinnen könnte?), kann ich deshalb nicht nachfühlen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

