23-05-2010, 18:56
(23-05-2010, 18:24)Melmoth schrieb:(23-05-2010, 11:41)humanist schrieb: Warum bezeichnen sich Agnostiker nicht als Atheisten?
Nur für mich persönlich gesprochen: Weil ich kein Atheist bin ;)
Ein Pantheist ist doch nichts anderes als ein Theist, nur in anderer Form.
(23-05-2010, 18:24)Melmoth schrieb:(23-05-2010, 11:41)humanist schrieb: Selbstverständlich kann man Gottes Existenz weder beweisen noch widerlegen. Nur ist das lediglich die erkenntnistheoretische Ebene. Für die Praxis kann diese Theorie doch keine Rolle spielen. Sprich, ich setze die Nichtexistenz von Gott voraus.
Genau das gilt für mich nicht. Ich setze nicht die Nichtexistenz Gottes voraus und bin dann Agnostiker, weil ich diese Nichtexistenz nicht beweisen kann. Ich lebe mit meinem Glauben und auch mit meinen Zweifeln. Agnostizismus bedeutet für mich, dass ich anerkenne, dass ich mich vielleicht irre, wenn ich glaube.
In diesen Sätzen kommt aber viel Glaube vor. De facto bist du Theist. :eusa_naughty:
Für mich gibt es zwei Arten von Agnostikern:
Verkappte Gläubige, die mit Aspekten ihres Glaubens harren (z.B. der Theodizeefrage), aber im Grunde doch an etwas Übernatürliches glauben. Und Atheisten, die sich Gläubigen zuliebe als Agnostiker bezeichnen.
Ein halber Gläubiger/Atheist ist praktisch schlicht unmöglich. Der Mensch geht nun mal mit lauter Annahmen durchs Leben, anders geht es gar nicht.
Agnostiker im erkenntnistheoretischen Sinne ist wohl jeder Atheist.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]

