04-06-2010, 14:35
(04-06-2010, 13:19)Ekkard schrieb: ... Deswegen schrieb ich ja an anderer Stelle, dass zum Einhalten gewisser Regeln auch die Motivation und die Einsicht gehören. Gleichwohl bestehen diese moralischen Ansprüche.
es bestehen jede menge ansprüche
israelis beanspruchen das land der palästinenser, die hamas beansprucht die vernichtung israels, rüttgers beansprucht den ministerpräsidentensessel, geschiedene väter beanspruchen das sorgerecht für ihre kinder, kinder beanspruchen mehr taschengeld
was soll aus der schlichten tatsache, daß irgendjemand irgendetwas beansprucht (und sei es eine bestimmte moral) schon zwingend hervorgehen?
nichts
es bleibt aber dabei (stichwort: historische evidenz), daß Grundgebote wie "du sollst nicht töten" oder "liebe deinen Nächsten" keineswegs so tief in der Gesellschaft verwurzelt sind..., dass man sie ruhig als "immun" ansehen kann
auch diese regeln sind verhandlungssache - ich sehe auch traditionen aus einer impliziten verhandlung gesellschaftlicher verhaltensweisen hervorgehen bzw. die zustimmung oder ablehnung zu solchen traditionen als angelegenheit, die das individuum mit der geselslchaft verhandelt (verstoß gegen gesellschaftliche konventionen hat schließlich ihren preis)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

